"Wir fordern, dass auch Frauen Priester werden können", sagte die frühere Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, Barbara John, die auch Diözesanvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes im Erzbistum Berlin ist. "Die Frauen in europäischen Ländern sind so weit." Die katholische Weltkirche könne sich durchaus an die regionale Situation anpassen.
Die stellvertretende Sprecherin der katholischen Frauengemeinschaft, Angelika Plümpe, erinnerte daran, dass Frauen weltweit die Kirche am Leben erhielten. "Eine Kirche, die in den unterschiedlichsten Themen gehört werden will, muss geschlechtergerecht sein", sagte sie.
Zu den Teilnehmern der Wortgottesfeier vor der im Umbau befindlichen Kathedrale gehörten auch der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) und der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin, Bernd Streich.
Worte von Erzbischof Koch
Bei einem anschließenden Empfang im Kathedralforum richtete auch der katholische Erzbischof Heiner Koch einige Worte an die Teilnehmerinnen. Damit wolle er zeigen, dass es ihm wichtig sei, dass die Kirche beieinander bliebe, sagte Koch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die bundesweite katholische Reformbewegung Maria 2.0 war im Januar 2019 in Münster gegründet worden. Damals hatten Frauen aus der Gemeinde Heilig Kreuz in einem offenen Brief an Papst Franziskus die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie die vollständige und transparente Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche gefordert.
In Berlin fand der erste Gottesdienst von Maria 2.0 im Mai 2019 bei einer bundesweiten Aktionswoche statt. Damals nahmen rund 200 Personen teil. Anfang Oktober wurde eine zweite Aktionswoche von Maria 2.0 organisiert.