Bischof Overbeck fordert Entscheidungen bei ThyssenKrupp

"Kündigungen möglichst vermeiden"

Die Entwicklung bei ThyssenKrupp alarmiert den Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck. Er wies auf die Sorgen vieler Beschäftigter hin, doch vertraue er darauf, dass die notwendigen Anpassungen möglichst sozialverträglich gestaltet würden.

Ein Stahlarbeiter bei ThyssenKrupp in Duisburg / © Roland Weihrauch (dpa)
Ein Stahlarbeiter bei ThyssenKrupp in Duisburg / © Roland Weihrauch ( dpa )

Bei den jetzt notwendigen Weichenstellungen gelte es, das Unternehmen nicht nur strategisch neu aufzustellen und finanziell solide abzusichern, sondern gleichzeitig auch das Wohl der Mitarbeitenden und ihrer Familien zu berücksichtigen, erklärte er am Sonntag in Essen.

Traditionsunternehmen langfristig stärken

"Ich habe großes Verständnis für jetzt erneut aufkommende Sorgen vieler Beschäftigter bei ThyssenKrupp", so der Essener Bischof. Umso wichtiger sei die am Samstag erzielte Übereinkunft im Unternehmen, betriebsbedingte Kündigungen möglichst zu vermeiden. Er vertraue darauf, dass sich die Sozialpartnerschaft von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite erneut bewähren werde. Ziel müsse es sein, das für Essen und das Ruhrgebiet so wichtige Traditionsunternehmen langfristig und verlässlich zu stärken und weiterzuentwickeln.

Am Freitag hatte der Konzern bekanntgegeben, nicht mit dem Konkurrenten Tata zu fusionieren. 2.000 Stellen in der Stahlsparte würden abgebaut. Insgesamt sollten in den kommenden drei Jahren 6.000 Stellen gestrichen werden, davon zwei Drittel in Deutschland und ein Drittel im Ausland.

Beeindruckende Zusammenarbeit

"Das Zusammenwirken von Unternehmensleitung und Mitarbeiterschaft hat mich immer beeindruckt", so der Bischof, der mehrfach bei ThyssenKrupp zu Gast war. "Denn gerade durch diese Verbundenheit konnten in den vergangenen Jahren schwierige und existenzbedrohende Krisen bewältigt werden."

Bistum Essen

Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.

Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder.

Blick auf den Essener Dom / © frantic00 (shutterstock)

 

Bischof Franz-Josef Overbeck in einem Dialog / © Kay Nietfeld (dpa)
Bischof Franz-Josef Overbeck in einem Dialog / © Kay Nietfeld ( dpa )
Quelle:
KNA