Angesichts der gelegten Brände in Essen mit rund 30 Verletzten hat der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck von einer "erschreckenden Brutalität" gesprochen. Diese mache alle betroffen, erklärte der Bischof am Sonntag. Die Polizei hatte am selben Tag mitgeteilt, dass durch die Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl unter anderem wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes gegen einen 41-Jährigen beantragt worden sei. Am frühen Abend erklärte die Polizei auf Anfrage, dass der Haftbefehl mittlerweile erlassen wurde.
Overbeck betonte, seine Gedanken seien bei den vielen Verletzten, insbesondere bete er für die schwer verletzten Kinder. "Dankbar bin ich den vielen Einsatzkräften für ihr schnelles und professionelles Handeln", so der Ruhrbischof.
Wohnhäuser und Geschäfte im Visier
Am Samstagabend hatte es in Essen in zwei Mehrfamilienhäusern gebrannt. Außerdem fuhr ein Lieferwagen in zwei Geschäfte. Polizisten nahmen den Verdächtigen fest. Insgesamt wurden 30 Menschen verletzt, darunter waren laut Polizei acht schwer verletzte Kinder. Zeugen beobachteten die Taten. Die Feuerwehr löschte die Feuer, die Bewohner konnten gerettet werden.
Erste Ermittlungen ergaben, dass sich die Ehefrau des Verdächtigen von ihm getrennt habe. Dieser habe sich mit Stichwaffen und Brandbeschleuniger bewaffnet und sei gezielt zu den Wohnungen und Ladenlokalen gefahren, die mit Personen in Verbindung stünden, die seine Ehefrau unterstützten. Der Beschuldigte sei gewaltsam in die Mehrfamilienhäuser und Geschäfte eingedrungen und habe vorsätzlich Brände gelegt, um die Bewohner zu töten und die Häuser durch den Brand zu zerstören, so die Polizei. Der Tatverdächtige ist laut Polizei bereits wegen Bedrohung und Sachbeschädigung in Erscheinung getreten. Derzeit äußere er sich nicht zu dem Sachverhalt.