Der anhaltende Krieg in Nahost erfordert nach Worten des Vorsitzenden der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Heiner Wilmer (Hildesheim), Anstrengungen auf allen Ebenen.
"Wir müssen etwas tun. Dieser Krieg ist ein Pulverfass für die Welt", sagte er zum Abschluss seines Heiliglandbesuchs am Sonntag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Tabgha am See Genezareth. Wilmer besuchte als erster ausländischer katholischer Vertreter seit Kriegsbeginn am 7. Oktober das Heilige Land.
Solidaritätsbesuch ohne Bewertungen und einfache Lösungen
Mit seinem Besuch habe er "so früh wie möglich" die Solidarität der weltweiten Kirche mit den Menschen im Heiligen Land zum Ausdruck bringen wollen.
Ziel seiner Reise sei es gewesen, ein breites Spektrum von Vertretern der verschiedenen Gesellschaftsgruppen zu treffen und ihnen zuzuhören, "ohne mit einer Lösung" oder Bewertung zu kommen.
Bei seinem Besuch habe er gespürt, dass insgesamt eine stärkere Präsenz der Kirche gewünscht werde. Wilmer betonte das auf allen Seiten herrschende Leiden.
Emeritierter Lateinischer Patriarch verlangt Nachdenken über Wortwahl
Gleichzeitig gebe es auf allen Seiten auch "Anstrengungen um die Hoffnung auf ein gemeinsames Leben". Eine Zwei-Staaten-Lösung, aber auch Visionen eines Staats mit der Gleichheit aller Bürger seien als Lösungsansätze vorgebracht worden.
Katholische Gesprächspartner wie der emeritierte Lateinische Patriarch Michel Sabbah hätten ihn gleichzeitig gemahnt, über Sprache und Wortwahl nachzudenken und sich zu fragen, ob bestimmte Formulierungen mit der "Sprache der Bibel und der christlichen Tradition" übereinstimmten.