Sie sind da, wenn Polizistinnen und Polizisten im Beruf mit Konflikten und Krisen konfrontiert sind - die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiseelsorge. Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat am Dienstag ein Positionspapier zu deren Arbeit mit dem Titel "unabhängig - vertraulich - professionell: Seelsorge in der Lebenswelt der Polizei" herausgegeben.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf erklärte laut DBK-Mitteilung: "Polizistinnen und Polizisten sind in ihrem beruflichen Alltag häufiger als die meisten anderen Menschen mit Situationen konfrontiert, in denen existenzielle Fragen aufkommen." Weiter sagte Kohlgraf, der Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist: "Die Polizeiseelsorge ist dann ein verlässlicher und geschätzter Partner in der Begleitung." So könne auch der Polizeialltag immer wieder ein Ort sein, an dem Kirche spürbar werde.
Berufsethischer Unterricht stärkt Demokratie
Das Dokument soll laut Bischofskonferenz helfen, kirchliche Positionierung in die Polizei hinein deutlich zu machen. Es enthält neben einer historischen Einordnung der Polizeiseelsorge eine Beschreibung der Partnerschaft zwischen Polizeiseelsorge und Polizei, beleuchtet unterschiedliche Formen der Einsatzbegleitung, das Thema Berufsethik und den Beitrag des berufsethischen Unterrichts zur Stärkung des Demokratieverständnisses der Polizistinnen und Polizisten.

Der DBK-Beauftragte für die Polizeiseelsorge, Weihbischof Wolfgang Bischof aus dem Erzbistum München und Freising, würdigte den Einsatz der bundesweit etwa 100 Seelsorgerinnen und Seelsorger: "Die Polizeiseelsorge begleitet mit hoher fachlicher, menschlicher und seelsorglicher Kompetenz, mit großer Feldkompetenz intensiv Menschen in der Polizei, unabhängig von Konfession und Religion, Weltanschauung, Geschlecht oder Rang."
Damit gebe sie an einem besonderen Ort ein Zeugnis von der Liebe Gottes zu den Menschen. Weiter sagte Bischof: "Sie ist damit auch gleichzeitig ein Ausdruck der Wertschätzung der Arbeit der Polizistinnen und Polizisten und aller anderen Bediensteten in den Polizeien der Länder und des Bundes."