Bistum Eichstätt verzeichnet 2022 deutliches Minus

Minus 12,5 Millionen Euro

Das Bistum Eichstätt muss weiter auf Sparkurs bleiben. So weist das Jahresergebnis für 2022 erneut ein Minus aus: Dieses Mal liegt es bei 12,5 Millionen Euro, wie die Pressestelle der Diözese am Mittwoch mitteilte.

 Eichstätter Dom
 / © Christopher Beschnitt (KNA)
Eichstätter Dom / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Im Vorjahr sei es mit 13,8 Millionen Euro allerdings noch etwas höher ausgefallen. Der Fehlbetrag werde aus den freien Rücklagen entnommen, die damit auf 43,9 Millionen Euro zurückgingen.

Mehreinnahmen bei Kirchensteuer

Die Bistumsleitung zeigte sich dennoch zuversichtlich. Mit den bereits eingeleiteten Maßnahmen im Rahmen des Zukunftsplans könnten strukturelle Defizite abgebaut und künftig wieder ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht werden.

Trotz Rekordzahlen bei den Kirchenaustritten gab es für das Bistum Mehreinnahmen bei der Kirchensteuer, wie es heißt. Diese seien von 102,7 Millionen Euro (2021) auf 108 Millionen Euro gestiegen. Grund dafür seien Zuflüsse aus dem Clearing-Verfahren, das der Verband der Diözesen Deutschlands durchführe.

Die Gesamterträge summierten sich insgesamt auf 183,8 Millionen Euro und überträfen damit um mehr als 15 Millionen Euro die Vorjahreswerte.

Mehr Ausgaben als Einnahmen

Die Bilanzsumme des Bistums lag bei 584,7 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote bei 56,7 Prozent, wie es heißt. Mehr Geld als im Vorjahr sei zudem durch erhaltene Zuschüsse in Höhe von 36,5 Millionen Euro und sonstige Umsatzerlöse von 22,9 Millionen Euro in die Bistumskasse geflossen.

Auch Zinserträge in Höhe von 5,5 Millionen Euro aus den US-Darlehen, die in Folge eines Vergleichs in einem Rechtsstreit an die Diözese erstattet worden seien, hätten sich positiv ausgewirkt. Laut Amtschef Thomas Schäfers laufen die Rückzahlungen im Großen und Ganzen nach Plan. In diesem Jahr seien bereits weitere 2,2 Millionen Euro gutgeschrieben worden.

Den Erträgen standen 2022 den Angaben zufolge Gesamtaufwendungen in Höhe von 196,3 Millionen Euro gegenüber. Größter Ausgabe-Posten bleibe der Personalaufwand mit 83,4 Millionen Euro, gefolgt von den gewährten Zuschüssen in Höhe von 48 Millionen Euro. Amtschef Schäfers erinnerte daran, dass die Entwicklung "noch düsterer prognostiziert" gewesen sei und im Ergebnis nun doch etwas freundlicher ausfalle.

Geprägt sei dieses auch von sogenannten Einmaleffekten, ergänzte Finanzdirektorin Christine Hüttinger. So habe die Zinswende zu Entlastungen bei Pensions- und Beihilferückstellungen geführt. Für 2023 rechne die Diözese abermals mit einem Fehlbetrag von rund 15 Millionen Euro.

Kirchensteuer

In Deutschland ist die Kirchensteuer eine gesetzlich festgelegte Abgabe der Kirchenmitglieder an ihre Religionsgemeinschaft. In der Regel beträgt sie neun Prozent der Lohn- oder Einkommensteuer, in Baden-Württemberg und Bayern acht Prozent. Sie wird auch auf Kapitalerträge erhoben. Rentner und Pensionäre zahlen Kirchensteuer nur, wenn sie Einkommensteuer zahlen.

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Quelle:
KNA