Bistum Limburg startet Mitmachaktion zum Thema Schöpfung

"Ran an die Kartoffeln"

Ob Gratin, Püree oder Pommes - die Kartoffel ist vielseitig. Im Bistum Limburg motiviert sie nun zum Engagement für die Schöpfung. Wie das geht? Mit der Kartoffelaktion 2022. Was dahinter steckt, erklärt Pastoralreferent Edwin Borg.

Kartoffelernte / © LightField Studios (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Bei der (Link ist extern)Kartoffelaktion 2022 geht es ja nicht um die Kartoffeln, die man im Wasser kocht, sondern um solche, die erstmal angepflanzt werden müssen. Braucht man dazu ein Beet oder geht das auch in einem Eimer?

Edwin Borg (Pastoralreferent und Leiter der (Link ist extern)Fachstelle Familienpastoral im Bistum Limburg): Das geht durchaus auch in einem Eimer oder besser noch in einem großen Blumentopf, der unten auch eine Entwässerung hat. Das geht auch in einem großen Sack, den Sie mit Erde füllen. Vielleicht hat auch jemand auf dem Balkon eh schon so ein Hochbeet. Das geht auch prima. Ideal ist natürlich der eigene Garten.

Edwin Borg

"Das Thema Umweltschutz, Schöpfungsbewahrung wird im gemeinsamen Tun erlebbar."

DOMRADIO.DE: Sie machen das vermutlich nicht, damit Menschen sich Saatgut oder Setzkartoffeln sparen, sondern Sie haben dabei auch eine Botschaft. Die Aktion ruft zum gemeinsamen Engagement für die Schöpfung auf und möchte für die Themen Nachhaltigkeit, Regionalität und Biodiversität sensibilisieren.

Borg: Genau. Uns ist es wichtig, die Leute zum gemeinsamen Tun anzustiften. Es können auch Einzelpersonen mitmachen, aber schöner ist es vielleicht als Klasse, als Kitagruppe, als Familie, als Nachhaltig-Kreis einer Pfarrei gemeinsam ins Tun zu kommen. Es ist sehr anschaulich, das heißt, das Thema Umweltschutz – Schöpfungsbewahrung sagen wir ja in der Kirche – wird im gemeinsamen Tun erlebbar. Das ist uns wichtig, aus dem vielen Reden über Umweltschutz mit so einer Aktion ins Tun zu kommen und die Ergebnisse vor Ort zu sehen. 

Bistum Limburg

Das 1827 gegründete Bistum Limburg gehört zu den jüngeren unter den 27 deutschen Diözesen. In seinem Gebiet leben rund 2,4 Millionen Menschen, 501.450 davon sind katholisch. Das Bistum gliedert sich in 47 Pfarreien. 

Das Bistum misst 6.181 Quadratkilometer und erstreckt sich größtenteils auf Hessen, zu einem kleinen Teil auf Rheinland-Pfalz. Zur ihm gehören die Wirtschafts- und Bankenmetropole Frankfurt sowie die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ebenso wie ländliche Regionen im Rheingau, Taunus, Westerwald und nördlich von Wetzlar.

Limburger Dom / © Werner Spremberg (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Sie machen als Bistum erstmalig mit. Die Sets werden verlost. Wie funktioniert diese Verlosung?

Borg: Seit dem 18. Februar ist es möglich, sich anzumelden und bis zum 12. März kann man sich noch eintragen. Man kriegt dann auf jeden Fall den regelmäßigen Newsletter mit Tipps und Tricks zum Kartoffelanbau, Schöpfungsimpulsen und Ideen zum Thema für Kinder wie Rezepte, Arbeitsblätter und Mal- und Bastelvorlagen.

Und nach dem 12. März werden wir mithilfe einer Software per Zufallsgenerator die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner auslosen. Das haben wir gemacht, weil die Aktion im letzten Jahr so erfolgreich war, dass die ersten die Sets nach zwei Tagen bekommen haben. Diesmal wollen wir das Glück entscheiden lassen und nicht das Anmeldedatum.

Die Gewinner werden benachrichtigt und bekommen dann automatisch Ende März ein kleines Paket mit fünf Knollen fünf alter Sorten mit ganz tollen Namen und können dann vor Ort loslegen.

Das Schöne ist aber, dass man auch mitmachen kann, wenn man da nicht gewinnt. Dann kann man sich ohne Probleme am besten beim Bio-Gartenversand oder Biohändler um die Ecke Setzkartoffeln in der gewünschten Menge selbst kaufen. Das sind dann wahrscheinlich nicht genau diese fünf Sorten, die wir jetzt anbieten. Aber auch so kann man mithilfe der Newsletter an der Aktion gerne teilnehmen.

DOMRADIO.DE: Man kennt mehlig kochende Kartoffeln oder fest kochende, aber es gibt tatsächlich auch unterschiedliche Namen wie Linda, Marabel, Sieglinde. Ihre Kartoffeln haben auch jeweils einen Namen.

Borg: Ja. Wir haben uns für alte Sorten entschieden, die relativ selten oder fast kaum noch angebaut werden. Ich glaube, die meisten davon findet man nicht unbedingt im Supermarkt. Die heißen Heiderot, Kerkauer Kipfler, Rosabelle, Blauer Schwede und Bintje. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, ich hatte vielleicht Bintje mal gehört, aber die anderen nicht. Die sehen auch toll aus.

Wir schicken eine Karte mit, damit die Leute auch wissen, welche komische Knolle denn jetzt welche ist. Da sind rot-schalige, rot-fleischige, ganz verschiedene dabei. Ich glaube, das macht auch einfach Spaß, die auszupacken und sich anzugucken.

Kartoffeln gibt es in verschiedenen Sorten. / © photka (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Rechnen Sie mit einem hohen Ansturm?

Borg: Wir rechnen wieder mit einem hohem Ansturm. Im Bistum Limburg sind wir jetzt erstmalig dabei. Da war ich ein bisschen vorsichtig mit der Vorbestellung, denn ich muss das Ganze auch bezahlen. Da müssen wir einfach mal gucken, wie so der Run ist.

Ich bin mit einigen Interessenten aus den Pfarreien bei uns im Kontakt. Wenn die eine größere Aktion planen mit Familien, Familienzentrum, mit ökumenischen Partnern, dann empfehle ich denen: Vertraut nicht nur auf euer Glück. Wenn so viele mitmachen, kauft euch lieber zweieinhalb Kilo Kartoffeln selber - gerne eine Biosorte, eine alte Sorte - dann könnt ihr auf jeden Fall mitmachen. Und wenn ihr noch ein Päckchen von uns obendrauf kriegt, umso besser.

Das Interview führte Tobias Fricke.

Quelle:
DR

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