Bistum untersucht Vorwürfe gegen verstorbenen Priester

Missbrauch am Priesterseminar

Wegen Missbrauchsvorwürfen gegen einen im Februar verstorbenen emeritierten katholischen Priester bittet das Bistum Münster Betroffene darum, sich zu melden. Der Beschuldigte war von 1974 bis 1992 Spiritual am Priesterseminar.

St.-Paulus-Dom in Münster / © Chi_Chirayu (shutterstock)

Die von bisher zwei Menschen erhobenen Anschuldigungen hatte das Bistum bereits im April 2023 öffentlich gemacht, allerdings ohne nähere Angaben zur Person des damals noch lebenden katholischen Geistlichen.

Dem Priester wird den Angaben zufolge "grenzüberschreitendes, unangemessenes und sexualisiertes Verhalten" im Zusammenhang mit seelsorgerlicher Begleitung vorgeworfen. Die Beschuldigungen bezögen sich auf den Zeitraum, in dem der Mann die Funktion im Priesterseminar innehatte.

Staatsanwaltschaft stellte Verfahren ein

Der Münsteraner Bischof Felix Genn hatte den Angaben zufolge dem Geistlichen im April 2023 einen Verweis und eine Verwarnung erteilt. Demnach durfte er in der Öffentlichkeit keine priesterlichen oder seelsorgerlichen Tätigkeiten mehr ausüben, geistliche Begleitung wurde ihm grundsätzlich untersagt.

Bischof Felix Genn / © Guido Kirchner (dpa)

Die Staatsanwaltschaft hatte bereits im November 2022 mitgeteilt, dass ein Verfahren gegen den Priester wegen Verjährung eingestellt worden sei.

Das Bistum habe die heutigen Verantwortlichen an den Orten und Stellen, an denen der Beschuldigte eingesetzt war, vorab über die Vorwürfe informiert, hieß es. Betroffene könnten sich unter anderem bei der Stabsstelle Intervention und Prävention der Diözese melden.

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