Das Erzbistum Köln folgt den Angaben nach damit dem Wunsch seines Betroffenenbeirates sowie des Diözesanpastoralrates, ein liturgisches Zeichen zu setzen.
Als derzeitiger Leiter der Erzdiözese wird der Apostolische Administrator, Weihbischof Rolf Steinhäuser, diesen Gottesdienst am 18. November 2021 halten, bestätigte das Erzbistum an diesem Freitag in einer Stellungnahme. Er möchte damit stellvertretend um Vergebung für die Fehler des Erzbistums Köln bitten. Steinhäuser: "Mit dem Bußgottesdienst bekennen wir unsere Schuld gegenüber dem Herrn, aber auch den Betroffenen gegenüber. Ihnen ist durch sexualisierte Gewalt immenser Schmerz und großes Leid zugefügt worden."
Betroffenenbeirat bringt eigene Perspektive ein
Selbstverständlich handelt es sich bei dem Gottesdienst nur um ein Angebot und es steht allen Betroffenen frei, die Einladung zum Gottesdienst anzunehmen, so das Erzbistum. Die Mitglieder des Betroffenenbeirates haben sich an der Vorbereitung des Gottesdienstes beteiligt und werden ihre eigene Perspektive einbringen.
Der Gottesdienst soll primär Ausdruck der Buße sein. Ein Gottesdienst sei immer und in erster Linie ein Ort der Begegnung mit Gott: Gott spricht die Menschen an, die Gläubigen reagieren im Gebet darauf. Im Bußgottesdienst ruft Gott zur Umkehr, und die Antwort vor Gott ist: Ja, wir sind schuldig geworden, hilf uns, umzukehren. Damit steht das Bekenntnis vor Gott im Mittelpunkt. Daran schließt sich das Gedenken an die Betroffenen und die Bitte für die Betroffenen an, so das Erzbistum in der Mitteilung.
Mit Betroffenen im Dialog bleiben
Dem Erzbistum Köln ist es ein wichtiges Anliegen, mit den Betroffenen im Dialog zu bleiben. Der Apostolische Administrator Rolf Steinhäuser und Delegat Dr. Markus Hofmann stehen auch weiterhin für ein persönliches Gespräch mit den Betroffenen zur Verfügung. Programme und Maßnahmen, um sexualisierte Gewalt zu verhindern, werden weiterhin konsequent umgesetzt.
Diskussion um Bußgottesdienst
Zuvor hatten die früheren Sprecher des Betroffenenbeirats im Erzbistum, Patrick Bauer und Karl Haucke, kritisiert, dass sie zwar zu der für den 18. November im Kölner Dom geplanten Feier eingeladen, aber nicht in die Vorbereitung eingebunden worden seien. Der aktuelle Sprecher des Betroffenenbeirats, Peter Bringmann-Henselder, wies die Kritik laut Katholischer Nachrichtenagentur zurück. Es hänge doch von jedem Einzelnen ab, ob er in die Kirche gehen wolle oder nicht.