In einem Interview mit der "Goldenen Kamera", "TV Digital" und "hörzu" hatte der Komiker und Moderator Jan Böhmermann sich vor einigen Tagen zu möglichen Ambitionen auf das Amt des Bischofs von Mainz geäußert. Thema des Interviews war eigentlich Böhmermanns Arbeit beim ZDF.
Bistum oder "heute-journal"?
Sich selbst bezeichnete der Satiriker im Interview als "unseriösen Komiker". Er könne verstehen, wenn Leute, die gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk seien, jeden gern rauswerfen würden, der nicht in ihr Moralraster passe. Dass er in seinem Leben "nicht mehr Bischof von Mainz werde oder das 'heute-journal' moderiere" werde das ZDF verschmerzen können.
Ob Böhmermann die Voraussetzungen für die Bischofsweihe erfüllt? Das ist ebenso fraglich wie die Ernsthaftigkeit seines Gedankenspiels. Über das Privatleben des Moderators ist wenig bekannt. Verschiedene Medien berichten aber, dass Böhmermann verheiratet ist.
Kohlgraf nimmt es mit Humor
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf nahm den wohl nicht ganz ernst gemeinten Angriff auf seinen Bischofsstuhl mit Humor: Er postete einen Ausschnitt des Interviews auf seiner Facebook-Seite und kommentierte: "Das ZDF (und alle anderen) werden weiter mit mir leben müssen."
Die Kommentatoren auf Facebook zeigten sich mit dem Status Quo im Mainzer Bischofshaus überwiegend zufrieden. Komiker gehörten auf die Bühne und nicht an den Ambo, so einer der Nutzer. Ein anderer warf die Frage auf, wer wohl neben Kohlgraf und Böhmermann auf der Dreierliste zur Besetzung des Bischofstuhls gestanden habe.
Jan Böhmermann war einem internationalen Publikum bekannt geworden, nachdem er nach einem Vortrag eines Schmähgedichtes auf den türkischen Präsidenten Erdogan Ende 2016 von diesem angezeigt worden war. Seine neue Show "ZDF Magazin Royale" wird ab dem 6. November 2020 im ZDF-Fernsehen ausgestrahlt.
