Ursprünglich hätten die Mönche ja wirklich gefastet. Aber sie seien dabei erfinderisch gewesen. "Und damit sie in dieser Zeit auch ein Vergnügen haben, haben sie das Bier eben stärker gebraut."
Denn Flüssiges breche das Fasten nicht. "Das finde ich so positiv am Christentum: Wir werden nicht zum Fasten gezwungen. Wir dürfen uns freiwillig entscheiden", so die Ordensfrau gegenüber dem "Münchner Merkur" (Montag).
Fastenzeit eigentlich eine Zäsur
Wenn allerdings Fischessen zu kulinarischen Ereignissen würden, habe das nichts mehr mit Fasten zu tun, erinnerte die Schwester. Die Fastenzeit sei vielmehr eine Zäsur. Es gelte nachzudenken darüber: "Was glaube ich wirklich? Woran hängt mein Herz?" Vor allem aber sollte man wieder zu sich kommen. Auch die Frage, ob Geld und Macht alles seien, dürfe sich jemand stellen.
Alles sei heute so verbissen auf Ertrag und Gewinn aus. "Das kann es doch nicht sein!" Beim Nachdenken dürfe auch gerne ein gutes Bier dabei sein: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei Schweinsbraten mit Kamillentee recht tiefsinnige Gespräche führen kann."