"Brot für die Welt" eröffnet Spendenaktion in Oldenburg

"Es ist doch alles da"

Mit einem Gottesdienst hat das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt am ersten Adventssonntag seine bundesweite Spendenaktion eröffnet. Das Motto lautet "Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft."

Kollektenkörbe / © Harald Oppitz (KNA)
Kollektenkörbe / © Harald Oppitz ( KNA )

Mit einem Fernseh-Gottesdienst aus Oldenburg hat das evangelische Hilfswerk «Brot für die Welt» seine 64. bundesweite Spendenaktion eröffnet. Das Motto lautet wie im Vorjahr «Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.» In der Ohmsteder Kirche riefen Bischof Thomas Adomeit und die Präsidentin von «Brot für die Welt», Dagmar Pruin, zu Gerechtigkeit und Frieden auf.

Adomeit warb in der gemeinsamen Predigt laut Manuskript für die weltweite Arbeit der Hilfsorganisation. "Mit Blick auf Gottes Schöpfung und den Klimawandel haben wir ganz konkrete Herausforderungen anzugehen, für die eine Welt und ihre gemeinsame Zukunft." Die Nachrichten der vergangenen Woche seien davon voll gewesen. "Die Weltklimakonferenz hat die Not deutlich beschrieben, die Lösungsvorschläge hätten allerdings weitergehen müssen", resümierte der Bischof.

Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) rief der Bischof zu persönlichem Engagement gegen die Klimakrise auf. Die Bewahrung der Schöpfung sei eine Aufgabe mit vielen Facetten. "Für mich persönlich ist ein Wort aus der Bibel wichtig geworden: 'Soviel du brauchst.' An ihm prüfe ich mich immer wieder, ob das, was ich da gerade vorhabe, wirklich nötig ist." Dies könne der Versuch sein, bewusster regional und saisonal einzukaufen. Oder möglichst CO2-neutral unterwegs zu sein, auch wenn es vielleicht etwas länger dauere. "Es ist letztlich der Versuch, die notwendigen Veränderungen in meinem Leben nicht als Einschränkungen zu betrachten, sondern als einzuübende Selbstverständlichkeit."

"Der Klimawandel zerstört unser Land"

Brot für die Welt-Präsidentin Dagmar Pruin sagte: "Die Welt muss gar nicht auf den Kopf gestellt werden, damit uns Gerechtigkeit und Frieden blühen - es ist doch alles da. Wir produzieren die 2,5-fache Menge an Lebensmitteln, die wir bräuchten, damit alle satt werden. Niemand müsste hungern, niemand verzweifeln. Wir müssen nur ein wenig zurechtgerückt werden."

In dem Gottesdienst berichtete die Direktorin einer Partnerorganisation des Hilfswerks in Bangladesch, Juliate Malakar, über die Auswirkungen der Erderhitzung auf ihr Land. Zyklone suchten das Mündungsdelta der Flüsse mit ihren Sumpfgebieten heim und spülten wertvolles Land ins Meer. "Der Klimawandel zerstört unser Land", sagt Malakar. Die Klimakrise sei eine globale Bedrohung, "die überall sichtbar ist - wenn auch mit unterschiedlichem Gesicht". Sie betreffe alle, aber nicht auf dieselbe Weise. "Die, die am wenigsten dazu beigetragen haben, leiden am meisten."

Dass der Klimawandel sich auch auf die Landwirtschaft hierzulande auswirkt, schilderte die Oldenburger Landwirtin Maren Boltes. Ihr Land leide zunehmend unter Starkregenereignissen und Überschwemmungen, berichtetet Boltes.

Der Gottesdienst wurde im "Ersten" und im Radio auf NDR übertragen. 1959 warb die Evangelische Kirche erstmals mit der Aktion "Brot für die Welt" um Spenden im Kampf gegen Hunger und Armut. Aktuell fördert das evangelische Hilfswerk eigenen Angaben zufolge mehr als 1.800 Projekte in 90 Ländern. Schwerpunkte der Arbeit sind die Überwindung von Hunger und Armut, die Stärkung von Bildung und Gesundheit sowie der Einsatz für Menschenrechte und Klimagerechtigkeit.

Hilfswerk "Brot für die Welt"

Als weltweit tätiges Entwicklungswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland ist "Brot für die Welt" nach eigenen Angaben in mehr als 90 Ländern rund um den Globus aktiv. Gemeinsam mit lokalen Partnern hat das Hilfswerk den Ansatz, die Lebenssituation armer und ausgegrenzter Menschen zu verbessern. Zentraler Schwerpunkt der Arbeit ist die Ernährungssicherung. "Brot für die Welt"  unterstützt die arme und ländliche Bevölkerung darin, mit umweltfreundlichen und standortgerechten Methoden gute Erträge zu erzielen.

"Brot für die Welt" / © Jörg Sarbach (epd)
"Brot für die Welt" / © Jörg Sarbach ( epd )

Quelle:
KNA