Bundesverband Tafel verurteilt Rassismus und Diskriminierung

"Ein Ort der Begegnung"

Der Bundesverband Tafel hat sich gegen Rassismus und Diskriminierung ausgesprochen. "Wir stehen als Nährboden für radikale, antidemokratische Überzeugungen und Panikmache nicht zur Verfügung", erklärte der Vorsitzende Jochen Brühl.

Tafeln unterstützen Bedürftige / © Andreas Arnold (dpa)
Tafeln unterstützen Bedürftige / © Andreas Arnold ( dpa )

Er äußerte sich anlässlich des internationalen Tags gegen Rassismus an diesem Mittwoch. Die Diskussion über die Essener Tafel habe gezeigt, wie anfällig das gesellschaftliche Zusammenleben in Deutschland für Hetze und Stimmungsmache sei, sagte Brühl. Die Essener Tafel nimmt seit dem 10. Januar keine Ausländer mehr auf, will diesen umstrittenen Stopp aber Ende März wieder aufheben.

Kontroverse um Essener Tafel beendet

Wie die Stadt Essen mitteilte, beschloss ein "Runder Tisch", "die derzeitigen vorübergehend eingeführten Beschränkungen schnellstmöglich aufzuheben". Sollte es zukünftig erneut zu Engpässen kommen, sollten besonders Alleinerziehende, Familien mit minderjährigen Kindern sowie Senioren - egal welcher Herkunft - bevorzugt aufgenommen werden.

Darüber hinaus wird die Essener Tafel ihre Kernzielgruppe um die Gruppe der über 50-Jährigen Essener erweitern, die Arbeitslosengeld oder Hartz IV erhalten.

Die Essener Tafel nimmt seit dem 10. Januar keine Ausländer mehr auf. 75 Prozent der Kunden verfügten damals nicht über einen deutschen Pass. Die Entscheidung hatte bundesweit für heftige Debatten gesorgt. Dabei ging es auch um die Armut in Deutschland und die Höhe der Hartz-IV-Leistungen.

Verteilung überschüssiger Lebensmittel

An dem "Runden Tisch" hatten laut der Stadt Essen Vertreter der Essener Tafel, der Wohlfahrtsverbände sowie des Verbundes der Migrantenselbstorganisationen teilgenommen. Sie vereinbarten auch eine bessere Information über die Angebote der Tafel.

Sie sollten in unterschiedliche Sprachen übersetzt und unter anderem im Rahmen der Integrationskonferenzen der Stadt Essen verteilt werden. Der Verbund der Essener Migrantenselbstorganisationen bedankte sich ausdrücklich für die Arbeit der Tafel und kündigte an, die eigenen Mitglieder zu mobilisieren, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Tafeln seien ein Ort der Begegnung, so Brühl. Die mehr als 930 gemeinnützigen Tafeln in Deutschland sammeln überschüssige Lebensmittel und verteilen diese nach eigenen Angaben regelmäßig an bis zu 1,5 Millionen Bedürftige.


Jochen Brühl / © Oliver Mehlis (dpa)
Jochen Brühl / © Oliver Mehlis ( dpa )
Quelle:
KNA
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