Damit solle das "wahre Ausmaß des Antisemitismus sichtbarer" gemacht werden, hieß es. Menschen, die antisemitische Übergriffe erlebt haben, können diese dort zum Beispiel über ein Online-Formular melden - auch dann, wenn keine Straftat begangen wurde. Ziel sei, eine bundesweite Meldestruktur aufzubauen.
Zudem sollen Opfer antisemitischer Vorfälle nach dem Vorbild der bereits bestehenden Berliner RIAS-Stelle auf Landesebene künftig auch in anderen Bundesländern direkt vor Ort unterstützt werden. Solche Einrichtungen sind für dieses Jahr in mehreren weiteren Bundesländern geplant. Sie sollen mit jüdischen Gemeinschaften kooperieren, Opfer beraten und Bürger über Antisemitismus aufklären. "Wir dürfen die Bekämpfung des Antisemitismus nicht den Juden überlassen in diesem Land", hatte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung und Schirmherr der Bundesmeldestelle, Felix Klein, im Dezember gesagt.
Nach Einschätzung des Geschäftsführers des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, kann die Meldestelle künftig Auskunft über die Entwicklung des Antisemitismus in Deutschland geben. Oft heiße es, antisemitische Übergriffe nähmen zu. Das festzustellen, sei allerdings schwierig, weil solche Vorfälle bisher nicht systematisch erfasst würden. Botmann, der auch im Vorstand der neuen Meldestelle sein wird, betonte, Übergriffe auf Juden seien ein Problem für die ganze Gesellschaft. Denn: "Jeder Antisemit hat ein Problem mit unserer Demokratie und unserer Gesellschaft."