Angesichts des Hochwassers in Österreich, Polen, Rumänien und Tschechien mahnt der Deutsche Caritasverband zu mehr Engagement in Sachen Klimaschutz.
"Die schrecklichen Hochwasser in unseren Nachbarländern machen erneut deutlich: Wir brauchen eine Klimasozialpolitik, die die großen Risiken des Klimawandels ernst nimmt und unseren Wachstumspfad auf einen CO2-sparsamen Weg umsteuert", sagte Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa am Dienstag:
Man dürfe nicht ohnmächtig zusehen, wenn Dörfer und Felder versänken und Menschen in ihrer Existenz bedroht seien. Aus diesem Grund unterstütze sie die Klage von Germanwatch und Greenpeace gegen die Klimapolitik der Bundesregierung.
Caritas International, das Hilfswerk des katholischen Sozialverbands Caritas in Deutschland, stellte in einem ersten Schritt 50.000 Euro für die Nothilfe in den Flutgebieten zur Verfügung. Die Menschen sollen etwa Bargeld für Lebensmittel erhalten, Trinkwasser sowie Geräte und Werkzeuge wie Bautrockner, Generatoren oder Schaufeln.
Auch öffentliche Speisesäle für obdachlos gewordene Menschen seien eingerichtet worden.
Die Diakonie Katastrophenhilfe stellte 100.000 Euro bereit. Die Partnerorganisation des evangelischen Hilfswerks in Tschechien sei Tag und Nacht im Einsatz, um Hilfe zu leisten, sagte der Koordinator für Hochwasserhilfe der Organisation, Markus Koth. Viele Menschen seien evakuiert worden. Wichtig sei nun vor allem, die Hilfe nach dem zurückgehenden Wasser vorzubereiten.
"Eine schnelle Rückkehr in die Häuser wird für viele Menschen nicht möglich sein." Gebäude müssten getrocknet und zerstörtes Inventar ersetzt werden. Deshalb liefere die Diakonie Katastrophenhilfe in einem ersten Schritt 100 Bautrockner nach Tschechien und Polen. In Österreich stellt das dortige diakonische Hilfswerk Bargeld für Betroffene zur Verfügung.
Tausende mussten Häuser verlassen
Das Hilfsbündnis "Aktion Deutschland hilft" beschrieb die Hochwasserlage am Abend als dramatisch. Tausende hätten ihre Häuser verlassen müssen und trotz aller Vorkehrungen seien etliche Menschen in den Fluten gestorben, andere würden weiter vermisst.
Die im Bündnis zusammengeschlossenen Hilfsorganisationen wie Malteser, Johanniter, Help oder Care "setzen nun alles daran, Betroffene, die in den Wassermassen oft alles verloren haben, mit dem Nötigsten zu versorgen, bis sie in ihr Zuhause zurückkehren können", hieß es weiter.
Neben der akuten Rettung von Menschenleben würden Hygieneartikel, Kleidung, Decken, Wasser und Nahrungsmittel an die Betroffenen verteilt und Notunterkünfte bereitgestellt. Das ganze Ausmaß der Zerstörungen sei derzeit noch nicht abzusehen. Zudem gebe es noch keine Entwarnung, und auch in Deutschland stiegen die Wasserstände weiter.