Lourdes-Grotte nach Hochwasser gereinigt und wiedereröffnet

Bäder bleiben vorerst geschlossen

Starke Regenfälle und Überflutungen haben im südfranzösischen Marienheiligtum Lourdes am Samstag zu einer kurzfristigen Schließung der berühmten Grotte von Massabielle geführt. Bilder zeigten sie teils geflutet.

Mariengrotte in Lourdes (shutterstock)

Nachdem der Wasserpegel zurückgegangen war, sei die Pilgerstätte gereinigt und bereits am Samstagabend wieder für Besucher geöffnet worden, teilte der Wallfahrtsort auf seiner Internetseite mit. Die ebenfalls überflutete Kapelle der Lichter sollte am Sonntag wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. 

Vorerst geschlossen bleiben den Angaben zufolge die Bäder mit dem Quellwasser, dem heilende Wirkung nachgesagt wird. Sie müssten nach den Überschwemmungen zunächst gereinigt und überprüft werden, hieß es. Mit einer Wiedereröffnung rechne man in einigen Tagen.

Papst meldet sich aus Papua-Neuguinea 

Papst Franziskus sprach während seiner aktuellen Reise am Sonntag nach einer Messe in Papua-Neuguinea über die Situation in Lourdes. "Unsere Gedanken sind bei dem Heiligtum von Lourdes, das leider von einer Überschwemmung getroffen wurde", sagte er.

Der durch Lourdes führende Fluss Gave de Pau war am Samstag nach heftigen Regenfällen über die Ufer getreten. Der Wallfahrtsort veröffentlichte Fotos, auf denen die Grotte teilweise unter Wasser steht. 

Hunderte Pilger aus Hotels evakuiert

Der Notfallplan zum Hochwasserschutz habe jedoch "seine Wirksamkeit bewiesen", hieß es. Die französische Zeitung "La Croix" berichtete von der Evakuierung hunderter Pilger aus Hotels, die von den Fluten bedroht gewesen seien.

Blick auf Lourdes: Durch die Stadt schlängelt sich der Fluss Gave de Pau  (shutterstock)
Blick auf Lourdes: Durch die Stadt schlängelt sich der Fluss Gave de Pau / ( shutterstock )

Der Wallfahrtsort Lourdes war in den vergangenen Jahrzehnten bereits mehrmals von teils schweren Überschwemmungen heimgesucht worden. Besonders häufig betroffen ist dabei die an der Nordseite des Heiligtums gelegene Grotte, in deren unmittelbarer Nähe der Fluss Gave de Pau verläuft.

Marienerscheinungen bis 1879

Lourdes ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14 jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18 Mal Maria erschienen sein. 

Im Jahr 1862 wurde die Marienerscheinung offiziell von der katholischen Kirche anerkannt. Jährlich pilgern Millionen Menschen aus der ganzen Welt nach Lourdes.

Lourdes

Madonna vor der Lourdesgrotte / © Maike Müller (KNA)
Madonna vor der Lourdesgrotte / © Maike Müller ( KNA )

Lourdes ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18 Mal Maria erschienen sein.

Laut den Berichten des Mädchens wies die als "weiße Dame" und als "Unbefleckte Empfängnis" auftretende Gottesmutter sie an, Wasser aus einer Quelle zu trinken, Buße zu tun und "den Priestern zu sagen, hier eine Kapelle zu bauen und dass man hierher in Prozessionen kommen solle". 1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. anerkannt.

Quelle:
KNA