Nachdem der Wasserpegel zurückgegangen war, sei die Pilgerstätte gereinigt und bereits am Samstagabend wieder für Besucher geöffnet worden, teilte der Wallfahrtsort auf seiner Internetseite mit. Die ebenfalls überflutete Kapelle der Lichter sollte am Sonntag wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Vorerst geschlossen bleiben den Angaben zufolge die Bäder mit dem Quellwasser, dem heilende Wirkung nachgesagt wird. Sie müssten nach den Überschwemmungen zunächst gereinigt und überprüft werden, hieß es. Mit einer Wiedereröffnung rechne man in einigen Tagen.
Papst meldet sich aus Papua-Neuguinea
Papst Franziskus sprach während seiner aktuellen Reise am Sonntag nach einer Messe in Papua-Neuguinea über die Situation in Lourdes. "Unsere Gedanken sind bei dem Heiligtum von Lourdes, das leider von einer Überschwemmung getroffen wurde", sagte er.
Der durch Lourdes führende Fluss Gave de Pau war am Samstag nach heftigen Regenfällen über die Ufer getreten. Der Wallfahrtsort veröffentlichte Fotos, auf denen die Grotte teilweise unter Wasser steht.
Hunderte Pilger aus Hotels evakuiert
Der Notfallplan zum Hochwasserschutz habe jedoch "seine Wirksamkeit bewiesen", hieß es. Die französische Zeitung "La Croix" berichtete von der Evakuierung hunderter Pilger aus Hotels, die von den Fluten bedroht gewesen seien.
Der Wallfahrtsort Lourdes war in den vergangenen Jahrzehnten bereits mehrmals von teils schweren Überschwemmungen heimgesucht worden. Besonders häufig betroffen ist dabei die an der Nordseite des Heiligtums gelegene Grotte, in deren unmittelbarer Nähe der Fluss Gave de Pau verläuft.
Marienerscheinungen bis 1879
Lourdes ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14 jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18 Mal Maria erschienen sein.
Im Jahr 1862 wurde die Marienerscheinung offiziell von der katholischen Kirche anerkannt. Jährlich pilgern Millionen Menschen aus der ganzen Welt nach Lourdes.