Caritas fordert sozial gerechtes Heizungsgesetz

Fairere Aufteilung

Das von der Ampel-Koalition geplante Heizungsgesetz muss nach Auffassung des Deutschen Caritasverbands sozial gerechter gestaltet werden. Die Energiewende dürfe auf keinen Fall allein durch die Mieter finanziert werden.

Symbolbild Heizkosten / © ako photography (shutterstock)
Symbolbild Heizkosten / © ako photography ( shutterstock )

"Im Moment ist nicht geklärt, wer die Kosten für den Austausch der Heizungen tragen soll", kritisierte die Klimaschutz-Referentin des Verbands, Astrid Schaffert, in den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück. 

Bisher sei es Vermietern möglich, alle energetischen Sanierungen über die sogenannte Modernisierungsumlage komplett auf die Mieter abzuwälzen. Künftig müssten diese Kosten gerechter aufgeteilt werden.

Das umstrittene Gebäudeenergiegesetz, wie es offiziell heißt, soll noch vor der parlamentarischen Sommerpause Anfang Juli im Bundestag verabschiedet werden. Denkbar wäre aus Sicht der Expertin ein Modell, das die Kosten für energetische Sanierungen zu je einem Drittel auf Staat, Mieter und Vermieter aufteilt.

Stärkere soziale Staffelung der Förderprogramme

Zudem brauche es ein Fördermodell, das sicherstellt, dass sich die Warmmiete nicht immer weiter erhöht. Auch bei den Fördersätzen für Hauseigentümer könne man nachbessern. "Die gesamte Klimapolitik hat bisher eine gewaltige soziale Schieflage", so Schaffert weiter.

"Wir brauchen eine stärkere soziale Staffelung der Förderprogramme, etwa bei den E-Autos", forderte sie. "Auch beim Deutschlandticket könnten wir uns vorstellen, es für Geringverdienende noch etwas günstiger zu machen." Aus sozialer Sicht sei zudem der Ausbau der erneuerbaren Energien ein wichtiges Thema. "Denn: Die Erneuerbaren sind die einzigen Energien, die vergleichsweise günstig und geringen Preisschwankungen unterworfen sind."

Caritas Deutschland

Der Deutsche Caritasverband (DCV) ist der größte Wohlfahrtsverband Europas. Die Dachorganisation katholischer Sozialeinrichtungen setzt sich für Menschen in Not ein. Mit rund 690.000 hauptamtlichen Mitarbeitern - 80 Prozent sind Frauen - ist die Caritas zudem der größte private Arbeitgeber in Deutschland. Der Begriff "caritas" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Nächstenliebe. Sitz des 1897 gegründeten Verbands ist Freiburg. Wichtige Bedeutung haben die Büros in Berlin und Brüssel.

Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus (KNA)
Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus ( KNA )
Quelle:
KNA