Caritas fordert Weltweite Welle der Solidarität

"Wir haben es in der Hand"

Mehr Engagement gegen Hunger, Krieg und Vertreibung fordert die katholische Hilfsorganisation Caritas international und sieht die Politik in der Pflicht. Millionen Hungernden müsse geholfen und Frieden geschaffen werden. 

Blick auf ein zerstörtes Tor und den Gaza-Streifen im Hintergrund / © Ilia Yefimovich (dpa)
Blick auf ein zerstörtes Tor und den Gaza-Streifen im Hintergrund / © Ilia Yefimovich ( dpa )

Als "alarmierend" schätzt Caritas international diehumanitäre Lage für das kommende Jahr ein. Es gebe so viele Kriege und Konflikte wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr", teilte die kirchliche Hilfsorganisation am Montag in Freiburg mit. 

Oliver Müller wird zum 1. Januar 2025 sein Amt als Vorstand Internationales, Migration und Katastrophenhilfe des Deutschen Caritasverbands antreten / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Oliver Müller wird zum 1. Januar 2025 sein Amt als Vorstand Internationales, Migration und Katastrophenhilfe des Deutschen Caritasverbands antreten / © Philipp von Ditfurth ( dpa )

Erschwerend komme hinzu, dass diese länger andauerten - bis zu zehn Jahren. Hinzu komme eine Verschärfung durch die Folgen der Klimakrise.  Weltweit sind laut Caritas international mehr als 120 Millionen Menschen auf der Flucht, die Zahl der Hungernden stieg auf 733 Millionen. 

"Mehr denn je brauchen Menschen in Not unsere Unterstützung", sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller. Erneut warnte er vor finanziellen Kürzungen bei humanitärer Hilfe.  

"Alle großen Krisen menschengemacht"  

"Alle großen Krisen, die es zu bewältigen gilt, sind menschengemacht", betonte er. "Im Umkehrschluss bedeutet das: Wir haben es selbst in der Hand, das Blatt zum Besseren zu wenden." So sei es unter anderem Aufgabe der Politik, Kriege zu beenden und Frieden zu sichern.  

Müller verglich die aktuellen Herausforderungen mit derTsunami-Katastrophe in Südostasien vor 20 Jahren. 

Dabei kamen mehr als 200.000 Menschen ums Leben. Damals sei die Welt zusammengerückt, um zu helfen. "Wir brauchen dringend wieder eine vergleichbare weltweite Welle der Solidarität", so Müller.

Jahresbericht 2024 von Caritas international

Caritas international - das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands - hat im Jahr 2023 humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in weltweit 663 Projekten in 75 Staaten finanziert und organisiert. Dafür standen 110 Millionen Euro bereit. Das ist der zweithöchste Wert nach dem Rekordetat 2022 mit 119 Millionen Euro.

Ein vorausgefüllter Spenden-Überweisungsträger von Caritas International  / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Ein vorausgefüllter Spenden-Überweisungsträger von Caritas International / © Philipp von Ditfurth ( dpa )
Quelle:
KNA