Caritas International sieht Exodus in Berg-Karabach

Ein Drittel bereits geflohen

Für die aus der Krisenregion Berg-Karabach fliehenden Armenier stellt die Caritas international 300.000 Euro bereit. Die Situation spitze sich zu, sodass von einer Massenflucht ausgegangen werden müsse.

Armenier aus Berg-Karabach sitzen in einem Lastwagen auf dem Weg nach Goris in der Region Syunik / © Gayane Yenokyan (dpa)
Armenier aus Berg-Karabach sitzen in einem Lastwagen auf dem Weg nach Goris in der Region Syunik / © Gayane Yenokyan ( dpa )

Armenien rechne damit, dass fast alle Armenier die Krisenregion verlassen, so Caritas International am Mittwoch in Freiburg. "Der Exodus hat begonnen, nur sehr wenige werden bleiben", sagte Caritas-Experte Martin Thalhammer.

Nothilfe leisten

Ein Drittel der geschätzten 120.000 Bewohner sei bereits gegangen. Wichtig seien nun Nothilfen für die Flüchtlinge genauso wie Unterstützung bei der langfristigen sozialen und wirtschaftlichen Integration in Armenien.

Armenien bereitet sich auf Evakuierung der Karabach-Armenier vor

Die Ex-Sowjetrepublik Armenien im Südkaukasus bereitet sich auf eine mögliche Evakuierung von Armeniern aus dem von Aserbaidschan eroberten Gebiet Berg-Karabach vor. Der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan sagte in Eriwan, 40.000 Plätze seien vorbereitet. Es wäre besser, wenn die Karabach-Armenier in ihren Häusern bleiben könnten, sagte er bei einer Regierungssitzung am Freitag. Es könne aber sein, dass dies unmöglich werde. "Wenn sich die Lage verschlechtert, wird dieses Problem für jeden von uns auf der Tagesordnung stehen."

Konflikt in Berg-Karabach / © Dmitri Lovetsky (dpa)
Konflikt in Berg-Karabach / © Dmitri Lovetsky ( dpa )
Quelle:
KNA