Caritas-Präsidentin sorgt sich um ambulante Altenhilfe

"Höchste gesellschaftliche und politische Aufmerksamkeit"

Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa ruft zu mehr Unterstützung für die ambulante Altenhilfe auf. Es bedürfe einer "verlässlichen vorsorgenden gemeinsamen Anstrengung". denn gute Pflege gebe es nicht zum Nulltarif.

Eva Maria Welskop-Deffaa / © Monika Keiler (Caritas)
Eva Maria Welskop-Deffaa / © Monika Keiler ( Caritas )

"Die Sicherung der häuslichen Pflegesituation braucht höchste gesellschaftliche und politische Aufmerksamkeit", sagte Welskop-Deffaa am Donnerstag in Berlin. "Mir macht es riesige Sorgen, wenn ich sehe, dass Sozialstationen schließen und dann von heute auf morgen 50 oder 100 Pflegebedürftige zuhause ohne Unterstützung sind."

Es bedürfe einer "verlässlichen vorsorgenden gemeinsamen Anstrengung, um für die lange Phase des Älterwerdens individuell und gesellschaftlich die passenden Unterstützungsangebote zu organisieren", sagte die Caritas-Präsidentin. "Gerade die ambulante Altenhilfe darf nicht vergessen und erneut zum Aschenputtel der Pflege werden." Zugleich betonte sie: Gute Pflege in einer älter werdenden Gesellschaft gebe es nicht zum Nulltarif.

Pflege-Forscherin: "Personalmangel wird immer gravierender"

Die Fachkräfte-Situation in der Pflege verschlechtert sich in Deutschland weiter. Das Beschäftigungswachstum in der Pflege falle seit Januar 2022 schwächer aus als im Durchschnitt aller Berufe, teilte die Bundesagentur zum Tag der Pflege (12. Mai) mit. Derzeit kommen demnach auf 100 freie Stellen nur 33 arbeitslose Pflegefachleute. Zuvor war - vor allem während der Corona-Pandemie - die Zahl der Beschäftigten in der Pflegeüberdurchschnittlich gestiegen.

Symbolbild Pflege / © Halfpoint (shutterstock)
Quelle:
KNA