Caritas würde reiche Senioren an Pflegekosten beteiligen

Forderung von Caritas-Präsidentin

Seniorinnen und Senioren, die über ein gewisses Vermögen verfügen, sollten aus Sicht der Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa selbst mehr in die Pflegekassen einzahlen. Sie halte es für ein Gebot der Fairness.

Eva Maria Welskop-Deffaa / © Harald Oppitz (KNA)
Eva Maria Welskop-Deffaa / © Harald Oppitz ( KNA )

Für eine erfolgreiche Pflegepolitik sei es entscheidend, die finanziellen Lasten nicht allein auf die junge Generation zu schieben, sagte die Chefin des katholischen Sozialverbandes den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch).

"Zu einem fairen Risikoausgleich gehört, die leistungsfähigen Senioren und Seniorinnen solidarisch zu beteiligen. Es kann nicht sein, dass die Pflegeversicherung zuvörderst das Vermögen der Wohlhabenden schont."

Sprengstoff in Zukunft der Pflege

Die Zukunft der Pflege berge "erheblichen demographischen und sozialen Sprengstoff", so Welskop-Deffaa weiter. Sie bezog sich dabei auf den Bericht der Bundesregierung zur Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung, der am Mittwoch im Kabinett behandelt werden soll. Demnach glauben etwa knapp drei Viertel der Menschen in Deutschland, dass sich in den 2030er Jahren nur noch wohlhabende Bundesbürger eine gute Pflege leisten könnten. Die Caritas-Präsidentin forderte zügige Maßnahmen in der Pflegepolitik. "Die Bundesregierung darf diese Riesenaufgabe nicht einfach in die nächste Legislaturperiode schieben."

Pflege-Forscherin: "Personalmangel wird immer gravierender"

Die Fachkräfte-Situation in der Pflege verschlechtert sich in Deutschland weiter. Das Beschäftigungswachstum in der Pflege falle seit Januar 2022 schwächer aus als im Durchschnitt aller Berufe, teilte die Bundesagentur zum Tag der Pflege (12. Mai) mit. Derzeit kommen demnach auf 100 freie Stellen nur 33 arbeitslose Pflegefachleute. Zuvor war - vor allem während der Corona-Pandemie - die Zahl der Beschäftigten in der Pflegeüberdurchschnittlich gestiegen.

Symbolbild Pflege / © Halfpoint (shutterstock)
Quelle:
KNA