Der CDU-Innenpolitiker Christoph de Vries fordert einen Ausschluss des deutsch-türkischen Moschee-Verbands Ditib von der Deutschen Islamkonferenz. Dessen "umfassende Abhängigkeit" vom türkischen Staat befördere die Desintegration türkischstämmiger Muslime in Deutschland, sagte er dem "Spiegel".
"Ditib sollte so lange aus der Deutschen Islamkonferenz suspendiert werden, bis der Verband sich satzungsrechtlich und personell unabhängig gemacht hat von der Türkei", sagte de Vries. Zudem solle die Einreise von Ditib-Imamen aus der Türkei, die bisher in einem vereinfachten Verfahren nach Deutschland zum Predigen kommen können, unterbunden werden, so der CDU-Politiker. Andere Islamverbände seien bereits seit Längerem in der Lage, ihre Imame in Deutschland auszubilden und selbst zu finanzieren.
Moscheevereine unterliegen ausländischen Einflüssen
Bestätigt sieht sich de Vries von einer Ausarbeitung der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags. Die Experten des Parlaments konstatieren darin, "dass die in Deutschland ansässigen Moscheevereine vielfach ausländischen Einflüssen unterliegen und eine Bekennung zum Grundgesetz oft nicht angenommen werden dürfte".
Als Negativbeispiel wird unter anderem Ditib aufgeführt, mit mehr als 900 Mitgliedsvereinen der größte Moschee-Dachverband in Deutschland. Gesteuert wird er vom staatlichen türkischen Präsidium für religiöse Angelegenheiten.