Na endlich! Endlich übernimmt der erste Bischof in Deutschland persönliche Verantwortung und tritt auch konsequent von seinem Amt zurück. Der Osnabrücker Bischof Bode, immerhin auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, bekennt sich klar und deutlich wie kaum ein anderer zu seinen persönlichen Fehlern und seinem ganz eigenen Versagen beim Thema des kirchlich-sexuellen Missbrauches.
Entschuldigt haben sich die Bischöfe reihenweise für ihr Versagen und Vertuschen bei der Aufarbeitung. Dem Papst den Rücktritt angeboten haben inzwischen auch mehrere deutsche Amtsinhaber. Bischof Bode ist es aber offensichtlich gelungen, Franziskus ebenso deutlich zu machen, dass es auch diesen konsequenten Rücktritt braucht. So übernimmt man Verantwortung! So setzt man ein Zeichen – ein Signal, das die Gesellschaft versteht. So macht man den Weg frei – um zumindest eine Grundlage zu schaffen, auf der neues Vertrauen aufgebaut werden kann.
Für Betroffene mag dies nur ein kleiner Schritt sein – für die Kirche in Deutschland ist es ein großer Schritt. Vielleicht ein wenig spät – aber dafür um so wichtiger und richtiger. Bischof Bode macht nicht nur in seinem Bistum Osnabrück den Weg frei – nein, er setzt für die Katholische Kirche im Land ein unübersehbares und unüberhörbares Signal. Und er setzt so gemeinsam mit dem Papst einen neuen Maßstab, an dem auch andere Amtsinhaber sich werden messen müssen.