Der chilenisch-spanische Kardinal Celestino Aos Braco, von 2019 bis 2023 Erzbischof von Santiago de Chile, wird am Sonntag 80 Jahre alt. Mit Erreichen dieser Altersgrenze scheidet er aus dem Kreis der Papstwähler aus. Damit sind derzeit noch 136 der 252 Kardinäle der Weltkirche in einem möglichen Konklave stimmberechtigt.
Der im spanischen Bistum Pamplona geborene Aos Braco gehört dem Kapuzinerorden an. Nachdem ihn Papst Franziskus 2014 mit der Leitung des chilenischen Bistums Copiapo betraut hatte, schickte er ihn im März 2019 als Aufräumer ins Hauptstadt-Erzbistum Santiago.
Dort waren die vorigen Erzbischöfe, die Kardinäle Ricardo Ezzati (83) und Francisco Errazuriz (91), durch massive Vertuschungsvorwürfe diskreditiert.
Neue Glaubwürdigkeit
Aos bemühte sich - auch im Austausch mit dem Papst - intensiv um neue Glaubwürdigkeit für die krisengeschüttelte Kirche in Chile.
2020 nahm ihn Franziskus ins Kardinalskollegium auf; im Oktober 2023 nahm der Papst Aos' alterbedingten Amtsverzicht an. Eine ungewöhnliche Konstellation: Alle vier chilenischen Kardinäle waren oder sind Erzbischöfe von Santiago. Allerdings darf nun nur noch der amtierende, Fernando Natalio Chomali Garib (68), an einer Papstwahl teilnehmen.