Boric war unweit des Tatorts in Contulmo in der Provinz Arauco im Süden des Landes auf Besuch. Leute, die so etwas tun, müssten vom Rechtsstaat zur Verantwortung gezogen werden.
Boric forderte zugleich, den andauernden Konflikt auch aus der Perspektive der chilenischen Geschichte zu betrachten. Seine Rolle als Präsident bestehe darin, alle Wege zu Frieden und Verständigung zu suchen. Hinter dem Brandschlag vermuten die chilenischen Medien die radikale Mapuche-Organisation "Weichan Auka Mapu (WAM)".
Extremisten sehen Kirchen als Büttel der weißen Machthaber an
Chile erlebt seit Jahren teils gewaltsame Protesten der indigenen Mapuche, die sich gegen eine strukturelle Benachteiligung wehren und Autonomie fordern. Immer wieder gibt es Brandanschläge auf Kirchengebäude, da die Kirche von den Extremisten als Büttel der weißen Machthaber angesehen werden.
Die katholische Kirche, in früheren Jahrhunderten vor allem Begleiterin der spanischen und chilenischen Staatsmacht, hat sich im Land- und Menschenrechtskonflikt deutlich auf die Seite der bedrängten Mapuche gestellt. Sie fördert unter anderem Bildung und Unterricht in Mapudungun, der indigenen Sprache.