China zerstört laut Bericht systematisch Moscheen

"Sinisierung der Religionen"

China zerstört nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch im Norden des Landes systematisch Moscheen. Islamische Gotteshäuser in den Provinzen Ningxia und Gansu würden seit 2018 systematisch zerstört.

Kuppel einer Moschee  (shutterstock)

Auch werden sie geschlossen oder zu weltkirchlichen Zwecken verwendet. In vielen Moscheen hätten die Behörden islamische Architekturelemente wie Kuppeln und Minarette entfernt, heißt es in einem am Dienstag (Ortszeit) in New York veröffentlichten Bericht. Ziel sei es, die Ausübung des Islam in China stark zu beschränken.

Etwa 1.300 Moscheen in der autonomen Region Ningxia im Nordwesten seien seit 2020 geschlossen oder umgebaut worden, heißt es. Diese Zahl entspreche einem Drittel der gesamten Moscheen in der Region.

Staatliche Repression seit 2016 verstärkt

Chinas Gesetzes erlauben eine Religionsausübung nur in den von den Behörden zugelassenen Gebäuden. 2016 forderte Staatspräsident Xi Jinping eine "Sinisierung der Religionen", seitdem hat sich laut Bericht die staatliche Repression gegenüber den Religionen verstärkt.

Seit 2018 verfolgt die Regierung eine "Konsolidierungsstrategie" mit Blick auf Moscheen. Das bedeutet laut Menschenrechtsorganisation, dass die Zahl der islamischen Gebetsstätten systematisch verringert wird.

Der Bau, die Gestaltung und die Finanzierung von Moscheen werde streng überwacht.

Systematische Unterdrückung muslimischer Minderheiten

In China leben nach Schätzungen 20 Millionen Muslime. Zwar lässt China eigenen Angaben zufolge Religionsfreiheit zu. Allerdings wird Peking seit Jahren vorgeworfen, in der nordwestlichen Provinz Xinjiang die Uiguren und andere muslimische Minderheiten systematisch zu unterdrücken.

Auch in den nördlichen Provinzen Ningxia und Gansu gibt es laut Menschenrechtsorganisationen eine starke muslimische Minderheit.

Uiguren in China

Die Uiguren sind ein muslimisches Turkvolk. Sie leben vor allem in der autonomen Region Xinjiang (Ostturkestan) im Nordwesten Chinas. Mit rund 10 Millionen Mitgliedern sind sie nach den Hui die zweitgrößte muslimische Bevölkerungsgruppe unter den 23 Millionen Muslimen in China. Größere Minderheiten gibt es auch auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, etwa in Kasachstan. Kleinere Gruppen leben in Kirgistan, Usbekistan, in der Mongolei, der Türkei, Afghanistan und Pakistan.

Protest gegen China von Uiguren in der Türkei / © Lefteris Pitarakis (dpa)
Protest gegen China von Uiguren in der Türkei / © Lefteris Pitarakis ( dpa )
Quelle:
KNA