DOMRADIO.DE: Die Idee von einem Musical, die Sie im Herbst 2024 hatten, wird in diesem Sommer umgesetzt. Was wird Thema dieses Musicals sein?

Petra Burmester (Musikerin, Instrumentallehrerin, Chorleiterin und Religionspädagogin): Bis jetzt hatten wir den Arbeitstitel "Bibel trifft Pop". Es geht um biblische Geschichten, vor allem um das Neue Testament und Leben von Jesus. Geschichten werden durch das Thema Frieden und durch Popsongs verbunden.
Daraus hat sich inzwischen der Titel "Voices of Peace - Das himmlische Friedensstartup" für unsere Show entwickelt.
DOMRADIO.DE: Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, dieses Projekt auf die Beine zu stellen?
Burmester: Ich habe hier in Ostfriesland einige Chöre und Instrumentalgruppen. Die Idee kam mir, als ich mit meinem Mann beim Abenteuerland-Musical in Düsseldorf war und dachte, dass man solch eine Geschichte auch mal in meinem Arbeitsbereich erzählen könnte und auch Lieder einbauen könnte, allerdings nicht nur von einer Band.
Dann hat unser Bundestagsabgeordneter in einem Internet-Post über den Bundesmusikverband "Chor und Orchester" geschrieben, dass sie solche Projekte bezuschussen. Sie vergeben Fördergelder mit dem Ziel, Chöre und Gruppen zukunftsfähig aufzustellen. Das heißt, altersübergreifend zu arbeiten und etwas Neues zu lernen. Erst hatte ich keine Lust auf den ganzen Schreibkram, aber das Thema hat mich dann nicht losgelassen. Dann habe ich mich beworben und es hat auch geklappt. Und jetzt starten wir.
DOMRADIO.DE: Wie viele Kirchen in und um Emden sind involviert?
Burmester: Es sind acht Kirchengemeinden, die sich als Antragssteller zusammengetan haben. Denn Privatpersonen können keine Anträge stellen, nur Vereine und Institutionen, unter anderem auch die Kirchengemeinden. Und die Chöre gehören alle zu den Kirchengemeinden.
DOMRADIO.DE: Sie haben das Musical im Herbst letzten Jahres geschrieben, aber fertig ist es noch nicht. Und doch wird schon eifrig geprobt. Wie gehen Sie da vor?
Burmester: Die Handlung, Noten und Lieder sind grundsätzlich fertig. Ich habe Chorsätze und Bläsersätze dazu geschrieben und jetzt muss das Ganze in die Praxis umgesetzt werden. Von daher ist es noch überhaupt nicht fertig. Aber wir üben schon in den Chören und mit einer Band und einer Bläsergruppe. Außerdem haben wir Workshops für Cajón, Bass und E Gitarre gegeben, damit wir auch Neues lernen und das dann auch einsetzen können.
DOMRADIO.DE: Es sind etliche Kirchenmusiker am Start bei diesem Musical. Welche Altersklassen machen mit?
Burmester: Ich habe einen Kinderchor zwischen 4 bis 12 Jahre. Im jugendlichen Bereich sind es nicht so viele, es sind aber auch einige 16-Jährige sind dabei. Und die Erwachsenenchöre gehen bis 80 Jahre hoch.
DOMRADIO.DE: Am 22. Juni soll das Musical aufgeführt werden. Das sind noch vier Monate. Was passiert bis dahin? Üben, üben, üben?
Burmester: Ganz genau. Einmal in den Gruppen, aber wir fangen Ende Februar auch an, Gesamtproben zu machen. Bis jetzt treffen sich alle einzeln und üben ihren Part. Wir fangen auch langsam mit einem Kartenvorverkauf an, weil wir uns schon fragen, ob das Festspielhaus überhaupt reicht. Wir sind insgesamt 80 Mitwirkende.
Und dann haben wir Kleinigkeiten vor, wie Filme drehen, die auch in die Handlung eingespielt werden. Zum Schluss steht das Probenwochenende im Festspielhaus an, und dann ist die Aufführung.
DOMRADIO.DE: Sie haben als Musiklehrerin sicher schon das eine oder andere Konzert organisiert und gestaltet. Ein Musical mit so vielen Teilnehmern im neuen Emder Festspielhaus am Wall ist aber bestimmt eine neue Dimension. Wie fühlen Sie sich damit?
Burmester: Im Moment ganz fröhlich, weil es einfach Spaß macht zu sehen, wie sich alles zusammenfügt und weil so viele gekommen sind, die mitmachen. Im Moment bin ich auch relativ gelassen, weil ich viel Hilfe und Unterstützung habe. Mir helfen Menschen bei der Chorleitung oder bei Sachen, die nicht meine Stärken sind - Teilnehmerunterlagen sammeln und sortieren, Buchhaltung und solche Sachen.
Ich muss eigentlich immer nur schreiben "Leute, ich brauche das und das" und sofort meldet sich jemand. Wie es mir im Juni geht und ob ich mich dann frage, was ich da bloß gemacht habe, weiß ich natürlich noch nicht. Aber im Moment bin ich ganz positiv.
Das Interview führte Carsten Döpp.