Christen bleiben seit Pandemie häufiger Gottesdiensten fern

Liberale und junge Menschen haben sich verabschiedet

Die Corona-Pandemie hat bei Christen den Trend zum Fernbleiben vom Gottesdienst beschleunigt. Rund ein Drittel der Befragten einer US-Umfrage sagten, Kirchenbesuche gehörten nicht mehr zu ihrem Alltag.

Symbolbild leere Kirchenbänke / © Benoit Daoust (shutterstock)
Symbolbild leere Kirchenbänke / © Benoit Daoust ( shutterstock )

Die Corona-Pandemie hat bei Christen den Trend zum Fernbleiben vom Gottesdienst beschleunigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des "American Enterprise Institute" und des Sozialforschungs-Instituts der "University of Chicago". 2022 sagte ein Drittel der Befragten, Kirchenbesuche gehörten nicht mehr zu ihrem Alltag. Vor Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 gab das erst ein Viertel an.

Gottesdienstbesucher während eines Gottesdienstes / © Julia Steinbrecht (KNA)
Gottesdienstbesucher während eines Gottesdienstes / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die zeitweisen Schließungen von Gotteshäusern wegen der Infektionsgefahr hätten Menschen, die schon zuvor nur lose Bindungen zu ihren Gemeinden hatten, dazu bewegt, sich endgültig vom Gottesdienst zu verabschieden, so Dan Cox, einer der Autoren der Studie. Vor allem liberale und junge Amerikaner bleiben seit der Pandemie den Gotteshäusern fern, so der Befund nach Auswertung von fast 10.000 Befragten.

Spürbarer Rückgang

Keine Unterschiede beim persönlichen Gottesdienstbesuch vor und nach der Pandemie verzeichneten hingegen die Kirchen weißer Evangelikaler und die Kirche der "Heiligen der Letzten Tage" (Mormonen). Unter weißen Katholiken gaben nur drei von zehn Befragten an, sie seien 2022 genauso häufig zur Messe gegangen wie vor der Pandemie.

Schon vor der Pandemie hatten viele Kirchengemeinden mit einem spürbaren Rückgang der Gottesdienstbesucher zu kämpfen. Laut "Faith Communities Today" sank die durchschnittliche Besucherzahl von 137 Personen im Jahr 2000 auf 65 Personen 2020.

Quelle:
KNA