Das Domjubiläum bietet ein Wandelkonzert

Die Architektur hörbar machen

Rein- und herauslaufen ausdrücklich erwünscht. Beim Domjubiläum gibt es ein besonderes Konzert. Unter dem Motto "Klingende Architektur" musizieren Organisten über fünf Stunden an der Domorgel. Domorganist Bönig erkärt das Konzept.

Der Klang der Domorgeln füllt den gesamten Dom. / © Alexander Foxius (DR)
Der Klang der Domorgeln füllt den gesamten Dom. / © Alexander Foxius ( DR )

DOMRADIO.DE: Am 23. September gibt es ein besonderes Orgelkonzert, das DOMRADIO.DE live überträgt. Aber seit wann gibt es eigentlich eine Orgel im Kölner Dom?

Der gebürtige Bamberger Bönig ist Professor an der Musikhochschule und Domorganist in Köln. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Der gebürtige Bamberger Bönig ist Professor an der Musikhochschule und Domorganist in Köln. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Prof. Dr. Winfried Bönig (Domorganist am Kölner Dom): Wenn man das genau wüsste! Man kann davon ausgehen, dass im 15. Jahrhundert sicher schon ein musikalisches Instrument eingebaut wurde, aber eigentlich in dem Sinne, wie wir es heute kennen, sicher erst im 16. Jahrhundert.

DOMRADIO.DE: Aus Anlass des Domjubiläums gibt es nun an dem Freitagabend fünf Stunden Orgelmusik. Was erwartet denn da die Zuhörerinnen und Zuhörer?

Bönig: Es erwartet sie Musik, es erwartet sie "Klingende Architektur". Das ist ja die Idee hinter dieser Orgelnacht. Wir feiern ja neben dem geistlichen Raum auch die Architektur des Hochchors. Und die Musik soll zeigen, wie sie diesen Raum auch füllen kann und wie sie auf einer anderen künstlerischen Ebene dasselbe darstellt.

Winfried Bönig, Domorganist

"Wir feiern ja neben dem geistlichen Raum auch die Architektur des Hochchors."

DOMRADIO.DE: Das Besondere ist auch: Das Konzert ist aufgeteilt. Es werden mehrere Organisten aus dem Erzbistum Köln spielen. Wen haben Sie eingeladen?

Spieltisch der Kölner Domorgel / © Mathias Peter  (DR)
Spieltisch der Kölner Domorgel / © Mathias Peter ( DR )

Bönig: Es sollte bewusst eine Gruppe sein, die hier im Erzbistum tätig ist. Das sind Christoph Kuhlmann hier aus Köln, Alexander Niehues aus Düsseldorf und Markus Karras aus Bonn. Das sind die Protagonisten. Es wird auch noch einen Moderator geben, der dazwischen Texte spricht und das Programm verbinden wird.

DOMRADIO.DE: Was sollen die Zuhörerinnen und Zuhörer von dem Konzert mitnehmen?

Bönig: Einen Abend voller Klänge, voller Blicke, das Konzert soll eine sinnliche Erfahrung für das Ohr und das Auge werden!

DOMRADIO.DE: Müssen denn die Menschen komplette fünf Stunden zuhören bis nachts um ein Uhr? Oder gibt es auch die Möglichkeit, sich nur einzelne Programmpunkte herauszupicken?

Bönig: Es ist bewusst so gestaltet, dass nicht ein Organist spielt von 8 bis 9 Uhr und der nächste von 9 bis 10, sondern wir alle teilen uns das auf. Es spielt immer jemand anderes, sodass es schon allein dadurch ein sehr buntes Programm werden wird. Man kann kommen, man kann zuhören, man kann auch dann wieder rausgehen, man kann irgendwo auch ein Glas Wein trinken gehen und dann wiederkommen. Es ist ein Wandel-Konzert und es soll auch bewusst sehr locker sein.

Das Interview führte Mathias Peter.

DOMRADIO.DE überträgt das Konzert "Klingende Architektur - musikalische Räume" am 23. September ab 20 Uhr live in Bild und Ton im Internet sowie auf Facebook und Youtube.

Umfassendes Programm zum Domjubiläum

Der Kölner Dom feiert vom 15. August bis zum 27. September 2022 den 700. Jahrestag der Weihe des gotischen Hochchores mit zahlreichen Veranstaltungen, Konzerten und Gottesdiensten.

Die traditionelle Dreikönigswallfahrt wird auf zehn Tage verlängert und findet vom 18. bis 27. September statt. Sie beschließt damit das Jubiläum. Informationen und kostenlose Zugangstickets gibt es unter www.koelner-dom.de

Blick in den Hochchor des Kölner Domes / © Boecker
Blick in den Hochchor des Kölner Domes / © Boecker
Quelle:
DR