Das Gebetsanliegen des Papstes für den April

Heil von Leib und Seele

In seinem Gebetsanliegen für den April lädt Papst Franziskus ein, für alle zu beten, die im Gesundheitswesen arbeiten und den Kranken und den älteren Menschen besonders in den ärmsten Ländern dienen.

Autor/in:
Martin Maier SJ
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Mit Applaus von den Balkonen dankten auf dem Höhepunkt der Corona-Krise viele den Ärzten und dem Pflegepersonal in den Krankenhäusern. Die Pandemie brachte deutlicher als zuvor ans Licht, was die im Gesundheitswesen Tätigen leisten. Sie setzen ihr eigenes Leben im Dienst am Leben der Erkrankten ein. Damit leben sie das Evangelium: das Leben für die Mitmenschen zu riskieren und im Ernstfall hinzugeben.

Jesus wurde von den frühen Christen häufig die Ehrenbezeichnung Arzt gegeben. Das ist wohlbegründet. An einer Schlüsselstelle des Evangeliums vergleicht er sein Wirken mit dem eines Arztes: So wie nicht die Gesunden den Arzt brauchen, sondern die Kranken, so ist er gekommen, um sich den Sündern zuzuwenden, und nicht denen, die sich für gerecht halten. Damit verbindet sich ein ganzheitliches Verständnis von Heil. Jesus ging es nicht nur um das Seelenheil im Jenseits, sondern auch um das Heilsein der Menschen in diesem Leben.

Deshalb waren ein wichtiger Teil seines öffentlichen Wirkens seine Krankenheilungen.

Wirken im Evangelium

Die Evangelien überliefern unter den 35 Wunderberichten 15 Heilungswunder, sieben Exorzismen und drei Totenerweckungen. Jesus heilte Blinde, Taube, Gelähmte, Leprakranke und Besessene, doch nicht durch Medikamente oder Operationen, sondern durch Worte und Berührungen. Durch seine persönliche Zuwendung vermittelte er den Kranken und Leidenden die Hilfe Gottes.

Mit dem Zusammenhang zwischen menschlicher Zuwendung und Heilung beschäftigt sich in der modernen Medizin die Psychosomatik. So erkennt ein Facharzt durchaus Überschneidungen zwischen den biblischen Heilungsgeschichten und den neuesten Erkenntnissen der Psychosomatik.

Auch für Papst Franziskus gibt es wichtige Zusammenhänge zwischen dem christlichen Glauben und der Medizin. Er verglich die Kirche mit einem Feldlazarett, das Wunden verbindet. Die Kirche müsse dorthin gehen, wo die Menschen "leben, wo sie leiden, wo sie hoffen". Ihre wichtigste Aufgabe sei es nicht, zu verurteilen, sondern Barmherzigkeit zu üben. Dazu gehört auch der Dienst in vielen katholischen und evangelischen Krankenhäusern. Nicht zufällig werden finden diese häufig eine größere Nachfrage als die staatlichen Krankenhäuser.

Bedeutung katholischer Gesundheitseinrichtungen

Was ist das Gebetsanliegen des Papstes?

Das Video vom Papst oder auch das Gebetsanliegen ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes. In kurzen Videos stellt Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vor, in denen es um die Herausforderungen der Menschheit und den Auftrag der Kirche geht. Auf Youtube können Gläubige dem Kanal "Das Video vom Papst" folgen. (DR)

Jeder darf eine Kerze für sein persönliches Gebetsanliegen anzünden. / © Franziska Strecker (NF)
Jeder darf eine Kerze für sein persönliches Gebetsanliegen anzünden. / © Franziska Strecker ( NF )

Papst Franziskus hat in seiner Botschaft zum 30. Welttag der Kranken im Februar 2022 die Bedeutung der katholischen Gesundheitseinrichtungen hervorgehoben. Hier würden alle Kranken aufgenommen und behandelt, insbesondere diejenigen, die keine Lösung für ihre Gesundheitsprobleme finden, sei es, weil sie mittellos oder sozial ausgegrenzt sind oder weil die Behandlung bestimmter Krankheiten schwierig ist. Der Papst unterstrich: "Es gibt noch viel zu tun, und in einigen Ländern ist eine angemessene Behandlung nach wie vor ein Luxus. Die fehlende Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen Covid-19 in den ärmsten Ländern zum Beispiel, aber noch mehr die fehlende Behandlung von Krankheiten, die viel einfachere Medikamente erfordern."

Dazu ein konkretes Beispiel aus Lateinamerika. Bischof Eugenio Coter von der Diözese Pando in Bolivien lebt den Auftrag von Papst Franziskus und geht zu den Armen und Kranken an den Rändern der Gesellschaft: "Während die Regierung und die Behörden noch rätseln, wie sie helfen können, übernehmen wir die Aufgaben des Staates: Wir besuchen die Dörfer, lassen den Armen medizinische Hilfen zukommen und kämpfen dafür, Leben zu retten. Wenn wir Gott lieben, können wir nicht anders, als auch die Menschen unserer Gemeinde zu lieben."

Quelle:
KNA