Stattdessen sollten Entscheidungen auf möglichst breiter Basis diskutiert und getroffen werden. In einem Gastbeitrag für die in Freiburg erscheinende Zeitschrift "Herder Korrespondenz" (Februar) fordert Bätzing, die Kirche brauche heute neue Formen der Beteiligung und Beratung, die möglichst viele Menschen einbezögen. "Berührungspunkte und Parallelen mit demokratischen Leitungsstrukturen" sollten niemandem in der Kirche Angst machen, schreibt der Limburger Bischof.
Handlungsspielräume und Dialog
Den Reformprozess Synodaler Weg in Deutschland bezeichnete der Bischofskonferenz-Vorsitzende als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Er sprach sich für entsprechende Handlungsspielräume von Kirchen in unterschiedlichen Regionen der Erde im Dialog mit der Universalkirche aus.
Es sei für die Zukunft entscheidend, "die gemeinsame Lehre der Kirche so zu konkretisieren, dass sie auch unter den lokalen Lebensumständen angenommen und mit Leben gefüllt werden kann". Kirchliche Tradition sei niemals unveränderlich, sondern müsse "dynamisch gedacht werden", sagte Bätzing. Beispielhaft nannte der Bischof die Aufgabe, Frauen in kirchliche Leitungs- und Entscheidungsverantwortung zu bringen.