Administrator Steinhäuser sendet Sternsinger aus

In den Fußspuren der ersten Jünger Jesu

Coronabedingt fand die diesjährige Aussendungsfeier der Sternsinger in kleinem Rahmen statt - mit 72 Kindern. Besser wenige Anmeldungen als keine Feier, freut sich dennoch der Diözesanjugendseelsorger über diese symbolträchtige Zahl.

Autor/in:
Beatrice Tomasetti
Diözesanen Aussendungsfeier im Kölner Dom mit Weihbischof Rolf Steinhäuser / © Beatrice Tomasetti (DR)
Diözesanen Aussendungsfeier im Kölner Dom mit Weihbischof Rolf Steinhäuser / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Tobias Schwaderlapp ist allein schon von Berufswegen Optimist und sieht gern das halbvolle Glas. Auch wenn es in diesem Jahr überraschend wenige Anmeldungen für die traditionelle Aussendungsfeier der Sternsinger gab – in Nicht-Coronazeiten sind es normalerweise ein paar Tausend, die das Dominnere mit ihren bunten Gewändern und golden funkelnden Kronen zum Leuchten bringen – zeigt der Jugendseelsorger des Erzbistums Köln großes Verständnis für die geringe Resonanz. Die 2G+-Regel, die den Kindern, Jugendlichen und ihren Begleitern aus Sicherheitsgründen auferlegt worden war, und auch die grundsätzliche Infektionslage, vermutet er, hätten viele davon abgehalten, sich von Weihbischof Rolf Steinhäuser im Kölner Dom für ihren Dienst von Haus zu Haus rund um den Dreikönigstag am 6. Januar aussenden zu lassen. "Im Moment ist pandemiebedingt eben alles deutlich belastet. Umso schöner, dass nach der ausgefallenen Feier im letzten Jahr überhaupt wieder ein Aussendungsgottesdienst stattfinden kann und sich dennoch Kinder aus allen Teilen unserer Diözese – selbst mit einem erheblichen Mehraufwand – auf den Weg gemacht haben, um sich stellvertretend für die vielen anderen in unseren Gemeinden zu den Menschen senden zu lassen", erklärt er.

Das Positive daran: Die Feier könne wegen der wenigen Teilnehmer zum ersten Mal ganz unmittelbar am Schrein der Heiligen Drei Könige stattfinden. "Das bedeutet, der Segen ist hier an diesem Ort ganz besonders intensiv und Mut machend", betont Schwaderlapp und berichtet, dass die ersten Jünger Jesu damals ebenfalls 72 an der Zahl gewesen seien, die dieser – so heißt es im Lukas-Evangelium – zu den Menschen geschickt habe, die Frohe Botschaft zu verkündigen. Wenn das nicht Fügung sei, freut sich der Diözesanjugendseelsorger. "Schließlich hat mit diesen ersten Jüngern die Geschichte unserer gesamten Religion angefangen."

Gesundheit ist ein Kinderrecht

Eine ähnliche Brücke in die Gegenwart schlägt auch der Apostolische Administrator Rolf Steinhäuser in seiner Ansprache an die Kinder. "Geht und verkündet das Reich Gottes und heilt die Kranken." Das habe Jesus seinen Jüngern mitgegeben. "Ein starker Auftrag", findet der Bischof, der zunächst das eigentliche Thema der Sternsingeraktion 2021 in Erinnerung ruft, nämlich das Recht von Kindern auf Gesundheit und medizinische Versorgung. In diesem Kontext erzählt er von Kindern in Ägypten, Ghana und dem Südsudan, die nicht nur nichts zu essen und zu trinken hätten, sondern darüber hinaus auch unter einer mangelnden medizinischen Versorgung litten. In diesen schrecklich armen Gegenden gäbe es zu wenig Ärzte und zu wenige Krankenhausplätze. "Da muss etwas passieren, damit das auf der Erde gerechter verteilt wird und man den Kindern helfen kann", mahnt Steinhäuser. Er freue sich, wendet er sich seinen jungen Zuhörerinnen und Zuhörern zu, dass sie demnächst von Haus zu Haus gingen und den Menschen gleich eine doppelte Botschaft brächten: nämlich die Freude von Weihnachten, aber eben auch die Bitte, den Armen zu helfen.

"Ihr als Sternsingerinnen und Sternsinger geht richtig gut in die Fußspuren dieser ersten Jünger Jesu hinein. Das macht Hoffnung. Denn Ihr macht etwas ganz Ähnliches: Ihr redet zu den Menschen vom Reich Gottes, gebt etwas von Eurer Weihnachtsfreude weiter und bittet um Geldspenden für Kinder, die krank sind", erklärt Steinhäuser. Es freue ihn, sie zu diesem besonderen Dienst loszuschicken, aber auch, dass sie sagen würden: Corona hin oder her – wir ziehen das durch, Helferinnen und Helfer Jesu zu sein.

Stellvertretend für viele andere an der Feier teilnehmen

Mit dabei ist an diesem Vormittag auch eine vierköpfige Gruppe aus dem Wuppertaler Westen unter der Leitung von Kaplan Tobias Menke. "Wir sind gekommen", argumentiert der Seelsorger, "um diese schöne Tradition aufrechtzuerhalten, damit sie nicht einschläft." Außerdem erinnere ihn die Aussendungsfeier mit den vielen, vielen Königen an seine eigene Kindheit. "Jedes Jahr kamen wir aus Wachtberg mit einer großen Gruppe hierher und haben daraus immer einen tollen Ausflugstag gemacht: erst Dom, dann Mc Donalds und im Anschluss noch eine schöne Tour. Das war stets ein ganz besonderer Tag, auf den wir uns lange gefreut haben." Heute sei er zudem mit seinen Sternsingern für alle diejenigen im Dom, die nicht hätten mitkommen können.

Auch Melanie Fattler, ehrenamtliche Sternsingerkoordinatorin in der Brühl-Kierberger Gemeinde St. Servatius, ist diesmal mit einer kleinen Abordnung vertreten. "Vor zwei Jahren haben wir zum ersten Mal an dieser Feier teilgenommen und waren ganz begeistert. Wir haben so viele neue kleine Nachwuchssternsinger bei uns zuhause, so dass wir denen von diesem tollen Gottesdienst erzählen werden und im nächsten Jahr, wenn die Pandemie dann hoffentlich vorbei ist, am liebsten mit allen kommen wollen." Knapp 50 Kinder zögen in Kierberg im Januar von Haus zu Haus. "Gerade weil im Moment so vieles nicht geht", sagt Fattler, "versuchen wir es wenigstens unseren Sternsingern so schön wie möglich zu machen, sie zu hegen und zu pflegen, damit sie für diesen ganz besonderen Dienst, den Menschen den Segen der Heiligen Drei Könige zu bringen, auch Wertschätzung erfahren."

 

Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti (DR)
Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti ( DR )

 

Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti (DR)
Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti ( DR )

 

Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti (DR)
Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti ( DR )

 

Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti (DR)
Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti ( DR )

 

Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti (DR)
Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti ( DR )

 

Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti (DR)
Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti ( DR )

 

Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti (DR)
Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti ( DR )

 

Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti (DR)
Diözesane Aussendung der Sternsinger 2021 / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR
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