Kardinal Marx sieht Kirche an einem Wendepunkt

"Den Willen Gottes neu erkennen"

Für den Münchner Kardinal Reinhard Marx steht die katholische Kirche an einem neuen Punkt des Christentums. Bei einem Festgottesdienst am Samstag in Augsburg sagte er, manches werde dafür sterben müssen, manches auch neu auferstehen.

Reinhard Kardinal Marx / © Lennart Preiss (dpa)
Reinhard Kardinal Marx / © Lennart Preiss ( dpa )

Der Erzbischof von München und Freising nahm als Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem im Rahmen der Herbstinvestitur der Deutschen Statthalterei 26 Kandidatinnen und Kandidaten in den Ritterorden auf. Die neuen Ordensmitglieder erhielten dazu in der Ordenskirche Sankt Ulrich und Afra Ordenskreuz und Mantel, die Herren zusätzlich einen Ritterschlag.

Appell zur Mitgestaltung der Weltsynode

Marx appellierte an die Ordensmitglieder, den von Papst Franziskus an diesem Wochenende eröffneten weltweiten Synodalen Prozess sowie den Synodalen Weg in Deutschland mitzugestalten. "Niemand kann den Willen Gottes für sich alleine pachten. Als Kirche sind wir eine Suchbewegung in durchaus unterschiedlichen Rollen und Verantwortlichkeiten", sagte er. "Kirche ist nicht exklusiv, wir dürfen uns nicht abschotten, sondern müssen Zeugnis in dieser Welt geben."

Der Kardinal fügte hinzu: "Synode ist Austausch, kein Parlament. Aber es ist ein Austausch, bei dem man zuhört, bei dem offenes Reden möglich sein muss, auch Debatte, auch Kritik gehören dazu." Wichtig sei, "dass wir uns mit Blick auf die Synodalen Wege der Kirche und den Auftrag, den das Evangelium an uns stellt, öffnen, dem anderen vertrauen und dass wir von der Hoffnung getragen sind, dass wir auf diesen Wegen den Willen Gottes neu erkennen".


Quelle:
KNA