Weltkirche-Bischof prangert Egoismus der reichen Staaten an

"Der Hunger in vielen Teilen der Welt nimmt wieder zu"

​Die Corona-Pandemie zeigt nach Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick, dass Krisen ein Nährboden für das Gute wie auch für das Böse im Menschen sind. Kritik äußerte Schick am Stopp vieler Hilfsprojekte für Entwicklungsländer.

Symbolbild Hunger / © Suzanne Tucker (shutterstock)

Am Sonntag prangerte Erzbischof Schick in seiner Predigt im Bamberger Dom die Entsolidarisierung in der internationalen Politik und den Egoismus der reichen Staaten an. Davon betroffen seien besonders die Entwicklungsländer. "Durch den Shutdown kommen keine Nahrungsmittel, kein Saatgut und andere Hilfsgüter zu den Armen. Dadurch nimmt der Hunger in vielen Teilen der Welt wieder zu", so der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz.

Kritik am Verhalten reicher Staaten

Auch Medikamente würden in den Industrienationen gehortet und den Armen entzogen, Entwicklungshilfeprojekte würden gestoppt, kritisierte der Erzbischof weiter. Dadurch steige die Zahl der Malaria-, Typhus- und Choleraerkrankten. All das wirke sich auf die Situation der Armen erschreckend aus, so Schick.


Erzbischof Ludwig Schick / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Ludwig Schick / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA
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