Der Papst kümmert sich intensiver um seine Priester

860 seiner Schützlinge

Papst Franziskus ist nicht nur weltweites Kirchenoberhaupt, sondern auch der Bischof von Rom. Seit kurzem kümmert er sich besonders intensiv um seine Schäflein, die Diözesanpriester, dort. Und um die dort arbeitenden Seelsorger.

Eine Gruppe von Seminarpriestern am Eingang zu einer Kirche nahe dem Vatikan in Rom (Archiv) / © Stefano Tammaro (shutterstock)
Eine Gruppe von Seminarpriestern am Eingang zu einer Kirche nahe dem Vatikan in Rom (Archiv) / © Stefano Tammaro ( shutterstock )

Papst Franziskus hat die Pfarrer entdeckt. Anfang Mai kamen auf Wunsch des Papstes 300 Pfarrer aus aller Welt in Rom zu Beratungen über die Seelsorge der Zukunft zusammen und sprachen auch ausführlich mit dem Papst. Nun wendet er sich den Priestern in seinem Bistum Rom zu. Wie das Vikariat Rom am Dienstag mitteilte, will der Papst zahlreiche Priester des Bistums in drei nach Alter gestaffelten Runden treffen.

Papst Franziskus feiert die Messe auf dem Markusplatz in Venedig / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus feiert die Messe auf dem Markusplatz in Venedig / © Romano Siciliani ( KNA )

Als Start war am Dienstagnachmittag ein Austausch mit etwa 60 römischen Priestern vorgesehen, die vor 40 oder mehr Jahren die Priesterweihe erhalten haben. Als Ort wurde die in Vatikannähe gelegene Kirche San Giuseppe al Trionfale angegeben.

Heiliges Jahr zentrales Thema der Treffen 

Ein weiteres Treffen mit jüngeren Priestern, die erst zehn Jahre oder kürzer im Amt sind, ist für den 29. Mai in einem Schwesternkonvent im Süden Roms geplant. In einer dritten Runde will Papst Franziskus dann mit den "mittelalten" Priestern sprechen, die zwischen 10 und 39 Jahre im Amt sind. Der Termin dafür wurde noch nicht bekanntgegeben. Laut Mitteilung soll das bevorstehende Heilige Jahr 2025 eines der zentralen Themen bei den Treffen sein.

Vakante Vikarstelle 

Der Papst übt derzeit sein Amt als Bischof von Rom unmittelbar aus. Seinen "Kardinalvikar" für die Leitung des Bistums, Kardinal Angelo De Donatis, hatte er am 6. April ins Amt des für Buß- und Ablassfragen zuständigen "Großpönitentiars" der katholischen Weltkirche versetzt. Einen Nachfolger für De Donatis will Franziskus nach eigenem Bekunden erst nach einer angemessenen Bedenkzeit ernennen.

Das Bistum Rom ist mit rund 2,6 Millionen Katholiken, 331 Pfarreien und 860 Diözesanpriestern nach Mailand das zweitgrößte Bistum Italiens. Die laufenden Geschäfte bis zur Ernennung eines neuen Vikars des Papstes führt derzeit Weihbischof Baldo Reina als "Vizeregent".

Bistum Rom

Das Bistum Rom nimmt eine Sonderstellung ein: Es ist der Sitz des jeweils amtierenden Papstes, der gleichzeitig immer der Bischof von Rom ist. Ein päpstlicher Vikar, der das Bistum Rom für den Papst verwaltet, ist erstmals unter Innozenz III. 1198 bezeugt. 1558 bestimmte Papst Paul IV., dass der Vikar jeweils ein Kardinal sein muss.

Der Lateranpalast in Rom (Archivbild) / © Gerlinde Pfirsching (KNA)
Der Lateranpalast in Rom (Archivbild) / © Gerlinde Pfirsching ( KNA )
Quelle:
KNA