Vatikan gibt Bedingungen für Ablass im Heiligen Jahr bekannt

Pilgern, Krankenbesuche und Spenden

Ablässe sind in manchen Ländern seit Martin Luther aus der Mode gekommen. Doch in Rom werden sie weiter gerne erteilt, vor allem im Heiligen Jahr. Die Bedingungen für den Sündenerlass hat der Vatikan nun bekannt gegeben.

Die Heilige Pforte ist geschlossen am 9. Mai 2024 im Petersdom im Vatikan. / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Die Heilige Pforte ist geschlossen am 9. Mai 2024 im Petersdom im Vatikan. / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Gläubige Katholiken können im Heiligen Jahr 2025 unter bestimmten Voraussetzungen einen Erlass von Sündenstrafen im Jenseits erlangen. Dies hat der neue vatikanische Großpönitentiar, Kardinal Angelo De Donatis, am Montag in einem weltweit in sieben Sprachen verbreiteten Schreiben bekanntgegeben. Wie schon beim zurückliegenden regulären Heiligen Jahr zur Jahrtausendwende kann der Ablass nicht nur durch Pilgern nach Rom gewonnen werden.

Neben dem Durchschreiten der Heiligen Pforten in den klassischen römischen Pilgerkirchen eröffnet das Schreiben weitere Möglichkeiten. So können sich Kranke und Gefangene auch rein geistig mit den Pilgernden vereinen, um einen Ablass zu gewinnen. Zudem zählen auch Werke der Barmherzigkeit wie Alten- und Krankenbesuche und Spenden für wohltätige Zwecke als mögliche Mittel, um einen Erlass zeitlicher Sündenstrafen im Fegefeuer zu erlangen.

Beichtstuhl / © Julia Steinbrecht (KNA)
Beichtstuhl / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Beichte und Kommunion

Ausdrücklich ruft das Schreiben dazu auf, das Thema in den jeweiligen Ländern so zu vermitteln, dass es angesichts kultureller Vorprägungen verständlich ist. Vor allem in den von der Reformation beeinflussten Ländern Mittel- und Nordeuropas stößt die kirchliche Lehre vom Fegefeuer und vom Ablass bei manchen Gläubigen auf wenig Verständnis.

Zu den Voraussetzungen für einen Ablass zählt laut dem Schreiben auch, dass die Gläubigen zunächst "geläutert (werden) durch das Sakrament der Buße und gestärkt durch die Heilige Kommunion". Die Bischöfe werden deshalb aufgefordert, mit Blick auf das Heilige Jahr vermehrt Beichtgelegenheiten anzubieten.

Heiliges Jahr

Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Einen Ablass von Sündenstrafen können Pilger dabei nicht nur bei Wallfahrten an eine der heiligen Stätten des Jubiläums oder eine der vier großen päpstlichen Basiliken in Rom erhalten, sondern auch beim Besuch der Verkündigungskirche in Nazareth, der Geburtskirche in Bethlehem oder der Grabeskirche in Jerusalem.

Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari (KNA)
Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA