Das Fenster sei fertig gestellt und von den beiden in einer Glasmanufaktur in Hessen offiziell abgenommen worden, berichtete die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" am Dienstag.
Zwischen Begeisterung und Kritik
"Wir sind alle begeistert", sagte der Künstler, der das Fenster gestaltet hat. "Farbabstimmung und Verbleiung sind großartig gelungen." Schröder stiftet das Werk für die Kirche. Nach Angaben der Glasmanufaktur könne es nun jederzeit eingebaut werden.
Gegner des Projekts schlossen sich der Zeitung zufolge zu einer "Initiative zur Gestaltung und Bewahrung der Marktkirche" zusammen. "Wir möchten, dass die Marktkirche ihre erhabene Ausstrahlung weiter bewahrt", sagte Vereinsvorsitzender Daniel von dem Knesebeck.
Die Initiative wolle Gemeindemitglieder und Besucher befragen und habe bereits eine Online-Petition sowie eine Unterschriftensammlung gegen das Projekt gestartet. Der Kirchenvorstand kündigte dagegen an, das Fenster weiter einbauen zu wollen.
Erbe wehrt sich gegen das Fenster
Gegen die Installation des Werks ist zudem nach wie vor ein Verfahren vor Gericht offen. Georg Bissen, Erbe des Marktkirchen-Architekten Dieter Oesterlen (1911-1994), wehrt sich gegen das Fenster, weil er das Urheberrecht seines Stiefvaters verletzt sieht. Dieser habe nach dem Krieg eine Atmosphäre der Schlichtheit für das Gotteshaus vorgesehen.
Das Landgericht Hannover erklärte im Dezember den Eingriff in das Urheberrecht für gerechtfertigt, wogegen Bissen Berufung einlegte. Das 13 Meter hohe Werk sollte bereits 2018 eingebaut werden.
Der Entwurf für das 150.000 Euro teure sogenannte Reformationsfenster sieht eine Szene mit zwei Gestalten vor, wovon eine an den Reformator Martin Luther erinnert. Daneben sind fünf schwarze Fliegen zu sehen.