Demnach lehnen 42 Prozent der Befragten die Aussage ab: "Vor dem Hintergrund der Geschichte des Nationalsozialismus hat Deutschland bis heute eine besondere Verantwortung für das jüdische Volk". 43 Prozent stimmen dem Satz zu. Politiker zeigten sich alarmiert.
Bei Personen mit niedrigerem Schulabschluss, bei 40- bis 59-Jährigen sowie auf dem Land gibt es weniger Zustimmung als Ablehnung. Für die repräsentative Studie wurden der Mitteilung zufolge zwischen dem 5. und 9. Mai 2.147 erwachsene deutsche Staatsbürger befragt.
Deutsche deutlich auf Seite der Palästinenser
Im israelisch-palästinensischen Konflikt positionieren sich die Deutschen deutlich auf der Seite der Palästinenser. 13 Prozent empfinden die israelische Politik gegenüber den Palästinensern als (eher) gerecht, 54 Prozent als tendenziell ungerecht. Wähler der Linkspartei (69 Prozent) und der Grünen (61 Prozent) halten die israelische Politik am häufigsten für ungerecht.
Grünen-Chef Omid Nouripour sagte: "Dass weniger als die Hälfte der Deutschen die besondere Verantwortung für die Sicherheit des Staates Israel heute noch wahrnimmt, ist alarmierend." Der Kampf gegen das Vergessen und gegen den Antisemitismus müsse immer wieder aufs Neue geführt werden.
Kühnert sieht Israel durch Iran existenziell bedroht
Ähnlich äußerte sich CDU-Generalsekretär Mario Czaja. Er rief dazu auf, der "besonderen Verpflichtung für das jüdische Volk" gerecht zu werden. "Dass so viele Menschen in unserem Land diese besondere Verantwortung ablehnen, muss uns besorgen", fügte er hinzu.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert erklärte: "Israel ist durch das iranische Mullah-Regime und sein Atomprogramm existenziell bedroht. Wir Deutsche als von Freunden umzingeltes Volk müssen uns unserer privilegierten Situation bewusst sein."