Deutsches Rotes Kreuz beklagt Ungleichbehandlung von Helfern

"Trägt zur Demotivation bei"

Das Deutsche Rote Kreuz beklagt eine Ungleichbehandlung bei ehrenamtlichen Helfern. So würden Ehrenamtliche von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk denen von Organisationen wie Johanniter, Malteser oder DRK bevorzugt behandelt.

Deutsches Rotes Kreuz / © DRK / Günter Wicker (epd)
Deutsches Rotes Kreuz / © DRK / Günter Wicker ( epd )

In einem Interview der Mediengruppe Bayern (Samstag) veranschaulichte DRK-Präsidenten Gerda Hasselfeldt das Problem am Beispiel der Flutkatastrophe 2021. Damals seien nicht nur Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) zum Einsatz gekommen.

Allerdings hätten diejenigen, die von Organisationen wie den Johannitern, Maltesern oder dem DRK vor Ort waren, in Bezug auf Freistellung vom Arbeitsplatz andere Voraussetzungen als die vom THW oder den Feuerwehren.

Deutsches Rotes Kreuz

Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist mit 190 Nationalen Gesellschaften die größte humanitäre Organisation der Welt. Das Deutsche Rote Kreuz ist Teil dieser weltweiten Gemeinschaft, die seit über 150 Jahren umfassend Hilfe leistet für Menschen in Konfliktsituationen, bei Katastrophen und gesundheitlichen oder sozialen Notlagen, allein nach dem Maß der Not.

Deutsches Rotes Kreuz / © DRK / Günter Wicker (epd)
Deutsches Rotes Kreuz / © DRK / Günter Wicker ( epd )

Urlaub oder Freistellung für Einsatz

"Je nachdem aus welchem Bundesland sie kommen, müssen unsere Ehrenamtlichen Urlaub dafür nehmen. Sie bekommen keine Freistellung vom Arbeitsplatz, während THW-Mitglieder natürlich freigestellt werden" kritisierte Hasselfeldt. "Diese Ungleichbehandlung, die sowohl für den Einsatz gilt als auch für die Ausbildung, muss dringend beseitigt werden, weil das zur Demotivation unserer Mitglieder beiträgt."

Appell: Ehrenamt wertschätzen

Grundsätzlich forderte die DRK-Präsidenten mehr Wertschätzung für das Ehrenamt. Allein für das Deutsche Rote Kreuz seien etwa 430.000 Menschen ehrenamtlich tätig. Dazu zählten etwa die Wasserwacht, die Bergwacht, das Jugendrotkreuz, der Sanitätsdienst oder die Sozialarbeit.

Der Bevölkerungsschutz, wozu nach der Flutkatastrophe auch die Hilfe im Ahrtal gehöre, werde zu 90 Prozent von Ehrenamtlichen geleistet, betonte Hasselfeldt. "Es sind häufig Einsätze, die nicht geplant werden können, sondern bei jeder Tages- und Nachtzeit und bei jeder Witterung geleistet werden - mit hoher Fachkompetenz und menschlicher Zuwendung."

Quelle:
KNA