Deutschland stellt 600.000 Euro für Gebäude in Rom bereit

"Wir freuen uns"

Mit 600.000 Euro unterstützt die Bundesrepublik Deutschland dringende Renovierungsarbeiten am Campo Santo Teutonico neben dem Petersdom. Der Vertrag darüber soll am Donnerstag unterzeichnet worden sein. Wozu das Geld genutzt wird.

Campo Santo Teutonico / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Campo Santo Teutonico / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

Der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Bernhard Kotsch, schrieb am Freitag auf der Plattform X dazu: "Wir freuen uns, dieses Stück deutschsprachiger Geschichte inmitten des Vatikans zu erhalten und die Sicherheit für alle Besucher und Gäste zu gewährleisten!"

Renovierung dringend notwendig

Seit Jahren muss das Institut vor allem aufgrund von Wasserschäden renoviert werden. Dafür und für Umbauarbeiten hatte der Deutsche Bundestag im Jahr 2021 gestreckt auf mehrere Jahre 15 Millionen Euro bereitgestellt. Zudem will die Deutsche Bischofskonferenz die Einrichtung stärker als bisher als Ort der Begegnung und des religiösen und wissenschaftlichen Austauschs nutzen.

Der Komplex innerhalb der Vatikanmauern gehört der mehr als 500 Jahre alten und deutschsprachigen "Erzbruderschaft zur schmerzhaften Muttergottes". Aus deren Leitung unterschrieb als Kämmerer Franco Reale den Vertrag mit Kotsch. Zu dem historisch einmaligen Gebilde in Rom gehören ein Friedhof, eine Kirche, ein Theologen-Kolleg und eine Niederlassung der Görres-Gesellschaft.

Nutzung geht auf Jahr 800 zurück

Der Campo Santo Teutonico grenzt an den Vatikanstaat, gehört aber nicht zu dessen Staatsgebiet. Seit dem 8. Jahrhundert werden dort Pilger aus dem deutschen Sprachraum bestattet. Papst Leo III. schenkte das Gelände im Jahr 800 Karl dem Großen anlässlich seiner Kaiserkrönung in Rom.

Heute wohnen im Collegio Teutonico Priester und Laien, die sich in Rom auf ihre Promotion vorbereiten oder an der vatikanischen Kurie tätig sind. Seit März leitet der Augsburger Bistumspriester Konrad Bestle die Einrichtung.

Campo Santo Teutonico

Seit dem späten 8. Jahrhundert wird innerhalb der Vatikanmauern unweit des Petersdoms ein Friedhof bezeugt, auf dem vor allem Pilger deutscher Sprache bestattet wurden - der Campo Santo Teutonico. Auf dem Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder haben viele "Deutsch-Römer" ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Unter gewissen Voraussetzungen sind auch heute noch Bestattungen dort möglich. Der kleine, idyllische Friedhof im Schatten von Palmen steht üblicherweise vormittags deutschen Besuchern offen.

Blick von der Kuppel des Petersdoms auf den Campo Santo Teutonico / © Cristian Gennari/Romano Sicilian (KNA)
Blick von der Kuppel des Petersdoms auf den Campo Santo Teutonico / © Cristian Gennari/Romano Sicilian ( KNA )
Quelle:
KNA