Rektor des Campo Santo gibt Amt ab

Nach zwölf Jahren

An der Spitze des Campo Santo Teutonico im Vatikan steht ein Wechsel bevor. Rektor Hans-Peter Fischer gibt nach zwölf Jahren das Amt ab. An diesem Donnerstag wird er verabschiedet, teilte die Görres-Gesellschaft mit.

Blick auf den Campo Santo Teutonico / © Anastasia Prisunko (shutterstock)
Blick auf den Campo Santo Teutonico / © Anastasia Prisunko ( shutterstock )

Zuvor wird der Augsburger Bischof Bertram Meier die Messe zum Patronatsfest des Campo Santo, Maria Empfängnis, feiern.

Bischof Bertram Meier / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Bertram Meier / © Julia Steinbrecht ( KNA )

2010 war der gebürtige Freiburger Fischer auf Initiative des damaligen Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch zum Rektor des Campo Santo sowie des dort ansässigen Priesterkollegs Pontificio Collegio Teutonico ernannt worden. Mit dem Rektorenamt übernahm Fischer auch die Leitung der "Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes". Sie ist Eigentümerin des Campo-Santo-Komplexes neben dem Petersdom.

Freiburger Kirchenrechtler Hans-Peter Fischer / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Freiburger Kirchenrechtler Hans-Peter Fischer / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

1989 zum Priester geweiht, hat Fischer im Fach Kirchengeschichte promoviert und nach einem kanonistischen Studium an der Universität München das Lizenziat im Kirchenrecht erworben. Zwischen 2001 und 2010 war er in München wie in Freiburg Diözesanrichter im Nebenamt.

Er lehrte unter anderem an der Päpstlichen Universität Gregoriana und war zeitweise für die deutsche Pilgerseelsorge zuständig.

Richter am vatikanischen Ehegericht

Seit 2017 ist Fischer darüber hinaus Richter am vatikanischen Ehegericht, der Römischen Rota. Am zweithöchsten römisch-katholischen Kirchengericht vertritt er mit der Ernennung durch Papst Franziskus den deutschen Sprachraum. Im selben Jahr wurde er als Rektor des Campo Santo im Amt bestätigt.

Gräber auf dem Campo Santo Teutonico im Vatikan / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Gräber auf dem Campo Santo Teutonico im Vatikan / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Unter Fischer wurde in den vergangenen Jahren die Renovierung des in die Jahre gekommenen Campo Santo angestoßen. Im vergangenen Jahr beschloss der Deutsche Bundestag, die geplanten Renovierungsarbeiten mit 16 Millionen Euro zu unterstützen. Fehlende Mittel muss die Erzbruderschaft selbst aufbringen. Zu dem Komplex gehören ein Pilgerfriedhof, eine Kirche und mehrere Gebäude.

Die Vorbereitungen für die Renovierung laufen, ein Konzept wird gerade erarbeitet. Wie viel der Umbau am Ende kosten wird, ist derzeit noch offen. Zwischenzeitlich war von geschätzten rund 22 Millionen die Rede. Fraglich ist aber, ob vor dem Heiligen Jahr 2025 überhaupt Bauarbeiten beginnen dürfen. Die Päpstliche Schweizergarde musste den geplanten Neubau ihrer Kaserne bereits auf 2026 verlegen.

Campo Santo Teutonico

Seit dem späten 8. Jahrhundert wird innerhalb der Vatikanmauern unweit des Petersdoms ein Friedhof bezeugt, auf dem vor allem Pilger deutscher Sprache bestattet wurden - der Campo Santo Teutonico. Auf dem Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder haben viele "Deutsch-Römer" ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Unter gewissen Voraussetzungen sind auch heute noch Bestattungen dort möglich. Der kleine, idyllische Friedhof im Schatten von Palmen steht üblicherweise vormittags deutschen Besuchern offen.

Blick von der Kuppel des Petersdoms auf den Campo Santo Teutonico / © Cristian Gennari/Romano Sicilian (KNA)
Blick von der Kuppel des Petersdoms auf den Campo Santo Teutonico / © Cristian Gennari/Romano Sicilian ( KNA )
Quelle:
KNA