Insgesamt lagen die Gesamteinnahmen der Diakonie mit 134,8 Millionen Euro um rund ein Drittel höher als im Vorjahr, wie die Organisation am Donnerstag berichtete. Davon seien rund 98 Millionen Euro Spenden.
Erstmals in der Geschichte der Katastrophenhilfe hätten die Gesamtausgaben für Hilfsprojekte die Marke von 100 Millionen Euro überschritten. Durch die Mittel konnten demnach 125 Hilfsprojekte in in 41 Ländern unterstützt werden. Dazu kommen Hilfen für akute Notsituationen.
Kritik an Haushaltskürzungen
Unterdessen übte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, deutliche Kritik an den geplanten Haushaltskürzungen des Bundes für Humanitäre Hilfe. Mit Blick auf die hohe Zahl hungernder Menschen und die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels sei mehr humanitäre Hilfe nötig, so Pruin.
Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2024 sieht Kürzungen bei humanitären Hilfsmaßnahmen im Ausland um fast eine Milliarde Euro vor. "Wer ein so wichtiges Budget um ein Drittel reduziert, kürzt nicht, sondern betreibt Kahlschlag", so Pruin.
Sorge um Krisenländer
Als besorgniserregend bezeichnete der Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, die Situation in zahlreichen Krisenländern wie Afghanistan oder Somalia. Dort träfen klimabedingte Katastrophen auf bestehende Krisen und Konflikte. Sie verstärkten Not und Leid in einem enormen Ausmaß.
So hätten nach über drei Jahren Dürre laut UN-Angaben in Ostafrika mehr als 30 Millionen Menschen nicht genug zu essen. In Afghanistan hätten die Taliban den Handlungsspielraum für internationale humanitäre Hilfsorganisationen auf Kosten der leidenden Bevölkerung weiter eingeschränkt.