Diakonische Verbände fordern vor Bundestagswahl soziale Sicherung

Mit Nächstenliebe im Sinn

Drei diakonische Verbände haben soziale Sicherung, bezahlbaren Wohnraum, Erleichterungen für die Gewinnung von Arbeitskräften und einen Bürokratieabbau gefordert. Diese Themen sollten mit Blick auf die Wahl im Februar beachtet werden.

Eine Frau wirft einen Stimmzettel in eine Wahlurne / © Jan Woitas (dpa)
Eine Frau wirft einen Stimmzettel in eine Wahlurne / © Jan Woitas ( dpa )

Sie betonten am Donnerstag die fundamentale Bedeutung von Werten wie Menschlichkeit, Nächstenliebe und sozialem Zusammenhalt, die aus dem christlichen Menschenbild hervorgehen.

Den Appell veröffentlichten der evangelische Bundesfachverband für Teilhabe, der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege sowie der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland. Die Bundestagswahl findet am 23. Februar statt.

Quereinstieg erleichtern, Fachkräftemangel entgegenwirken 

Die Verbände wollen unter anderem erreichen, den Quereinstieg in die Sozialberufe zu erleichtern. Es gelte, die Vorgaben anzupassen, um die Branche für Personen mit ähnlichen Qualifikationen zu öffnen. Darüber hinaus biete die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz das Potenzial, den Fachkräftemangel abzumildern, hieß es.

Kommunen fehlt bezahlbarer Wohnraum / © Oliver Killig (dpa)
Kommunen fehlt bezahlbarer Wohnraum / © Oliver Killig ( dpa )

Ein weiteres Problem, das von der künftigen Bundesregierung angegangen werden müsse, sei die Bekämpfung des Wohnraummangels. Die Finanzierung des sozialen Wohnungsbaus durch den Bund müsse intensiviert, auch sollten Förderprogramme eingeführt werden, um gezielt Wohnraum für Menschen mit Hilfebedarf zu schaffen.

Handlungsbedarf bei der Pflege 

Aus Sicht der drei diakonischen Bundesverbände sind zudem grundlegende Änderungen nötig, um dem Personalmangel in der Pflege zu begegnen. Es brauche eine gute und ausfinanzierte Ausbildung sowie ergänzende einrichtungsindividuelle Lösungen. Wirksame Sofortmaßnahmen wären zudem die Umsetzung des Pflegekompetenzgesetzes sowie die Vereinheitlichung der Ausbildung von Pflegeassistenzen.

Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Krankenhausflur. / © Marijan Murat/dpa (dpa)
Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Krankenhausflur. / © Marijan Murat/dpa ( dpa )

Das Bundeskabinett hatte den Entwurf für das Pflegekompetenzgesetz am 18. Dezember beschlossen. Es sieht erweiterte Kompetenzen und Entscheidungsmöglichkeiten für Fachkräfte im Pflegealltag vor, beispielsweise, dass sie Folgeverordnungen künftig selbst ausstellen können.

Gemeinsam vertreten die Verbände nach eigenen Angaben rund 30.000 gemeinnützige diakonische Einrichtungen mit etwa 600.000 Mitarbeitenden.

Diakonie Deutschland

Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. Sie versteht ihren Auftrag als gelebte Nächstenliebe und setzt sich für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Neben dieser Hilfe versteht sie sich als Anwältin der Schwachen und benennt öffentlich die Ursachen von sozialer Not gegenüber Politik und Gesellschaft. Diese Aufgabe nimmt sie gemeinsam mit anderen Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege wahr.

Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger (shutterstock)
Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger ( shutterstock )
Quelle:
epd