Durch die Spendensammlung will das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken Christen in Europa unterstützen, die in einer Minderheitensituation, der Diaspora, leben.
Kein Rückzug
Bischof Karl-Heinz Wiesemann sprach in seiner Predigt darüber, dass Menschen aus dem Gefühl der Zerstreuung und aus einem Ohnmachtsgefühl zusammengeführt würden. Auch wenn die Kirche kleiner werde, dürften sich die Christen nicht "in unser kleines Schneckenhaus zurückziehen". Wiesemann wörtlich: "Wir dürfen nicht zur Sekte werden." Vielmehr seien Christen Netzwerker und "Menschenfischer im besten Sinn des Wortes".
Außerdem betonte der Bischof, dass Gott ein Gott der Lebenden und nicht der Toten sei. Der Geist Gottes stehe aber auf gegen jede Form von Hetze, Gewalt, Ungerechtigkeit, Unterdrückung und über Leichen gehende Machtspiele: "Er haucht einer zerrissenen Welt das Wir Gottes, die Ur-Verwandtschaft und Solidarität allen Lebens, die gemeinsame Würde aller und die daraus fließende Sehnsucht nach Gerechtigkeit und nachhaltig miteinander geteilten Lebens ein."
Beispielhafte Projekte vorgestellt
Am Ende des Gottesdienstes wurden beispielhaft Projekte des Bonifatiuswerkes vorgestellt und die Aktion auch offiziell eröffnet.
Die musikalische Gestaltung lag bei Domorganist Markus Eichenlaub, dem Jugendchor der Dommusik Speyer unter der Leitung von Domkantor Joachim Weller und der Band "Condimento".
Die diesjährige Diaspora-Aktion steht unter dem Leitwort "Mit DIR zum WIR". Es ruft "uns in Erinnerung, wie wichtig das WIR ist und dass dieses WIR ein DU benötigt. Erst durch das Gegenüber wird man zu einer Gemeinschaft. In der Diaspora kommt es auf jeden Einzelnen an, unser Glaube lebt von Menschen, die sich gegenseitig bestärken, den Glauben feiern und in den Dialog treten. Das WIR ist der Markenkern unseres Glaubens, die Beziehung zueinander und zu Christus. Wir sind keine Nationalkirche, sondern Weltkirche, die sich Jesus Christus als Vorbild nimmt und die in die Welt von heute hineinwirkt", sagt der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen.
Seit 55 Jahren macht das Bonifatiuswerk in jedem November mit der Diaspora-Aktion auf die Herausforderungen katholischer Christen aufmerksam, die als Minderheit in der Gesellschaft ihren Glauben leben und regt dazu an, sich für die Anliegen der Katholiken in der Diaspora aktiv einzusetzen. Am Diaspora-Sonntag sammeln katholische Christinnen und Christen bundesweit in den Gottesdiensten für die Belange ihrer Glaubensgeschwister in der Diaspora.
Der Höhepunkt der Aktion ist der Diaspora-Sonntag am 20. November 2022.
Quelle: https://www.bonifatiuswerk.de/de/aktionen/diaspora-aktion/
