Dessen kohlefixierte Politik passe nicht mehr in die Zeit, sagte der Leiter des Bistums Parramatta den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse (Sonntag) in Osnabrück. Sie stehe im Widerspruch zu internationalen Abkommen sowie zum Rat von Wissenschaftlern und Feuerbekämpfern. "Sie haben sehr klargemacht, dass die Buschbrände durch den menschlichen Klimawandel verschlimmert worden sind."
Die Regierung habe das immer noch nicht akzeptiert, kritisierte Long, dessen Bistum im besonders von den Bränden betroffenen Südosten des Landes liegt. "Australiens Klimapolitik gilt weltweit als eine der schlimmsten." Sie müsse umdenken und auf die Wissenschaftler hören statt auf die "Falschinformationen, die von interessierter Seite verbreitet werden".
"Die Feuerkrise sollte ein Weckruf sein"
Die Förderung von Kohle ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren des Landes. Nach Schätzungen lagern hier etwa zehn Prozent aller Kohlevorräte der Welt. Wichtigster Handelspartner ist China.
"Die Feuerkrise sollte ein Weckruf für Australien und alle Australier sein", sagte Long. Sie müsse ein Impuls werden, um den weltweiten Kampf gegen den Klimawandel zu beschleunigen. Zudem appellierte der Bischof an die Ehre seiner Landsleute. "Wir als Nation können nicht verlangen, als moralisches Vorbild zu gelten, während wir beim Kampf gegen den Klimawandel hinter anderen Nationen zurückliegen und weiter die alten umweltfeindlichen Industrien subventionieren."
Australiens Premier Morrison galt lange als Leugner des Klimawandels. Inzwischen räumte er ein, dass dieser für heißere Sommer in seinem Land verantwortlich sei. In einem Interview vergangene Woche schloss er auch eine schärfere Klimapolitik nicht mehr aus.