Papst besucht Gebiet der Müll-Mafia bei Neapel

"Die Leiden des Volkes hören"

​Papst Franziskus will in die von Umweltverschmutzung und illegaler Müllentsorgung gezeichnete Region Kampanien reisen. Der Besuch soll ein Appell an die Politik sein, "Wahrheit zu schaffen" und für eine nachhaltige Entwicklung der Region zu sorgen.

Müllberge in Neapel (shutterstock)

Das katholische Bistum Acerra kündigte am Samstag einen Besuch des Kirchenoberhaupts für den 24. Mai an. Die Gegend nördlich von Neapel ist wegen brennender Müllkippen als "Terra dei fuochi", "Land der Feuer", bekannt. Seit Jahrzehnten wird dort von der Mafia tonnenweise Müll illegal entsorgt, darunter Giftmüll, Krankenhausabfälle und Industrieschlamm. Acerra zählt mit einem gehäuften Auftreten von Krebserkrankungen gemeinsam mit den Orten Nola und Marigliano zum sogenannten "Todesdreieck".

Zusammentreffen mit Betroffenen

Der Papst wolle "zusammen mit den Bischöfen vor allem jener Diözesen, die am stärksten von der Umweltverschmutzung betroffen sind, die Leiden unseres Volkes hören", erklärte Acerras Bischof Antonio Di Donna. Der Besuch sei ein Appell an die Politik, "Wahrheit zu schaffen" und für eine nachhaltige Entwicklung der Region zu sorgen.

Den Bistumsangaben zufolge will der Papst am 24. Mai morgens mit den Bischöfen, Pfarrern und Bürgermeistern der "Terre dei fuochi" sowie mit betroffenen Familien zusammentreffen. Danach feiert das Kirchenoberhaupt eine Messe auf der Piazza Calipari am Stadtrand.


Papst Franziskus lächelt bei seiner Ankunft zur wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz. / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst Franziskus lächelt bei seiner Ankunft zur wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz. / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )
Quelle:
KNA
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