Der Junge sei am Tag zuvor mit seiner Mutter und vier weiteren Familienmitgliedern aus der Demokratischen Republik Kongo eingereist. Die Mutter hatte zuvor ihren Vater gepflegt, der an Ebola gestorben war. Der Junge wird derzeit im Hospital von Kagando versorgt.
Im benachbarten Ost-Kongo hat die Ebola-Epidemie bislang für mehr als 2.025 Infizierte und rund 1.400 Todesfälle gesorgt. 552 Menschen haben die Krankheit überlebt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte seit Monaten vor einer Ausbreitung der Epidemie auf andere Teile des Kongos oder Nachbarländer gewarnt. An der Grenze zwischen dem Kongo und Uganda werden daher alle Personen routinemäßig auf Fieber untersucht. Schon jetzt ist der Ausbruch der zweitgrößte der Geschichte des Virus. Bei der bisher schwersten Ebola-Epidemie waren 2014/2015 mehr als 11.300 Menschen in Westafrika ums Leben gekommen.
Dichtbevölkertes Konfliktgebiet
Besorgt über die Entwicklung zeigte sich die Hilfsorganisation Malteser International, die seit Ende 2018 Gesundheitspersonal in Uganda entlang der Grenze zum Kongo im Umgang mit Ebola-Patienten schult. Jetzt würden weitere 100.000 Euro aus Mitteln des Auswärtigen Amtes bereitgestellt, um weiteres Personal zu schulen und weitere Schutzausrüstungen sowie Desinfektionsmittel zu verteilen, sagte Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International, in Köln.
"Das große Problem ist, dass die Ebola-Epidemie in der DR Kongo in einem dichtbevölkerten Konfliktgebiet wütet", fügte er hinzu. Immer wieder würden Gesundheitsstationen angegriffen; das Personal müsse bisweilen tagelang die Arbeit einstellen. "Hinzu kommt, dass die Mittel bei weitem nicht ausreichen, um dieses Problem schnell in den Griff zu bekommen", so Hansen weiter.