Amazonas-Politiker fordern Entschädigungsfonds reicher Länder

Die Umweltschäden behandeln

Politische Vertreter der Amazonas-Region fordern einen Entschädigungsfonds reicher Industrieländer für Umweltschäden an der "Lunge des Planeten". Das bisherige Entwicklungsmodell der Welt basiere auf Zerstörung der Natur.

Umweltschutz im Amazonasgebiet / © Paul Jeffrey (KNA)
Umweltschutz im Amazonasgebiet / © Paul Jeffrey ( KNA )

Einen entsprechenden Vorschlag machte der Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates Piaui, Wellington Dias, am Montag im Vatikan, wie das spanische Nachrichtenportal "eldiario.es" am Dienstag berichtet.

An dem Treffen im Vatikan nahmen auch Vertreter anderer Bundesstaaten sowie aus den Amazonasländern Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Peru, Venezuela, Guyana und Surinams sowie Repräsentanten der katholischen Kirche und von Nichtregierungsorganisationen teil. Die Teilnehmer berieten dabei über Themen, die auch auf der am Sonntag beendeten dreiwöchigen Amazonas-Synode behandelt wurden; die Konferenz war jedoch kein Teil des Bischofstreffens.

Umweltschäden der "reichen Länder" behandeln

Ein solcher Fonds, so Gouverneur Dias, solle helfen, die Umweltschäden der "reichen Länder" zu behandeln, die mit ihrem großen Ressourcenverbrauch die größten Verantwortlichen für die Emission von Treibhausgasen auf dem Planeten seien. Das bisherige Entwicklungsmodell der Welt basiere auf Entwaldung und Zerstörung der Natur. "In der Vergangenheit war Europa, auch hier im Vatikan, nur Wald", so Dias.

Der Gouverneur beklagte, dass das Thema auf der Amazonas-Synode nicht behandelt worden sei. Der im Nordosten gelegene Bundesstaat Piaui gehört zwar nicht zur Amazonas-Region betreibt aber laut "eldiario.es" eine relativ engagierte Umweltpolitik und Regulierung nachhaltiger Landschaft.

Entschädigungsfonds wurde auf der Synode nicht diskutiert

Der Vorschlag eines solchen Fonds, so Dias weiter, sei bei den Beratungen für die Klimaabkommen von Paris 2015 und Kopenhagen 2009 diskutiert worden, habe sich aber nicht durchgesetzt. "Das war eine große Niederlage für die Vereinbarungen, und ich habe gespürt, dass diese Diskussion auf der Synode fehlte", zitiert das Portal den Politiker.

Die Konferenz von Vertretern Amazoniens am Montag im Vatikan war organisiert von der Päpstlichen Wissenschaftsakademie, Gouverneuren des brasilianischen Amazonas-Gebietes und des Netzwerks SDSN-A für eine nachhaltige Entwicklung Amazoniens. Die Tagung trug den Titel: "Paths and commitments for sustainable development of the Amazon".


Erdölförderung in Ecuador / © Alexander Pitz (KNA)
Erdölförderung in Ecuador / © Alexander Pitz ( KNA )

Hochwasser im Amazonasgebiet am Rio Xingu bei Altamira (Brasilien) am 16. April 2019, bedingt durch den Bau des Belo Monte Damms / © Paul Jeffrey (KNA)
Hochwasser im Amazonasgebiet am Rio Xingu bei Altamira (Brasilien) am 16. April 2019, bedingt durch den Bau des Belo Monte Damms / © Paul Jeffrey ( KNA )
Quelle:
KNA