Zu Beginn des Gottesdienstes "am Grab der ersten Sternsinger", der Heiligen Drei Könige, bedankte sich Kardinal Woelki bei den Kindern, die aus dem ganzen Erzbistum angereist waren: "Danke, dass ihr euch in den Dienst der Nachfolge der Heiligen Drei Könige stellt und den Menschen die Frohe Botschaft von der Geburt des Sohnes Gottes bringt."
In seiner Predigt betonte der Kölner Erzbischof, dass der Heiland ganz bewusst als zerbrechliches und schwaches Kind auf die Welt gekommen sei. Im Dialog mit den Sternsingern erzählte er von seiner eigenen Erfahrung als "Ältester" unter seinen Geschwistern. Wenn man ein Baby im Arm halte, gebe es den Impuls, dieses Kind zu schützen, so Woelki. Erwachsene, aber auch Kinder und Jugendliche "müssen vorsichtig, zärtlich, respektvoll, schützend mit Kindern umgehen."
Woelki mahnt zu respektvollem Umgang mit Kindern
Schon an scheinbar kleinen körperlichen oder seelischen Verletzungen könnten Kinder ein ganzes Leben lang leiden. Deshalb sei es wichtig, respektvoll mit ihnen umzugehen. Streit gehöre auch unter Kindern zum Zusammenleben dazu. Entscheidend sei aber die Versöhnung. "Auch wenn wir uns mal zanken, ist es wichtig, dass wir uns die Hand geben und uns verzeihen", so der Kölner Erzbischof.
Besonders würdigte Kardinal Woelki das Engagement der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen: "Bei uns werden Kinder verletzt, sie werden nicht geschützt. In vielen anderen Ländern ist das auch der Fall", so der Erzbischof. Er sei froh, dass die Sternsingerinnen und Sternsinger in den kommenden Tagen und Wochen unterwegs seien, um für diese Kinder Geld zu sammeln.
Sensibilisierung für Kinderrechte
Die Sternsinger sammelten besonders für Kinder in Indonesien und Asien, damit sie gut und besser leben können als bisher. Ein weiteres Ziel sei, die Erwachsenen zu sensibilisieren, dass Kinder ein Recht auf Leben, ein Recht auf Bildung und Ausbildung, ein Recht, nicht ausgebeutet zu werden und ein Recht hätten, dass es ihnen gut geht.
"Danke, dass ihr für viele Kinder Licht in die Dunkelheit bringt, dass ihr ihnen helft, die Rechte zu erhalten, die ihnen zustehen", beendete Woelki seine Predigt.
"Kinder stärken, Kinder schützen": Aktion Dreikönigssingen 2023
Im Gottesdienst sang der Chor der Wuppertaler Gemeinde St. Antonius unter der Leitung von Stefan Starnberger. Die Orgel spielte Simon Schuttemeier.
Der Kinderschutz steht im Fokus der Aktion Dreikönigssingen 2023. Das Motto "Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit".
Weltweit leiden Kinder unter Gewalt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt ausgesetzt sind – das ist jedes zweite Kind. Diese schweren Verletzungen des Kinderschutzes kommen in allen gesellschaftlichen Schichten und in allen Ländern vor.
Insbesondere Kinder armer Regionen und Kinder in Notsituationen werden zudem Opfer von organisierter Kriminalität und systematischer Ausbeutung. Das Beispielland 2023 ist Indonesien.
Gebete der Sternsinger:
Wir tragen Kronen und königliche Gewänder. Damit bekennen wir heute: Jeder Mensch hat eine königliche Würde. Er ist einmalig und etwas ganz Besonderes, weil Gott ihn beim Namen gerufen hat. Er ist unser Vater und wir sind seine Kinder.
Wir folgen dem Stern. Er erinnert uns an den Stern von Bethlehem, der die Weisen zum Kind in der Krippe geführt hat. Wir danken für Gottes Begleitung auf unserem Weg zu Jesus Christus.
Wir loben Gott mit unseren Liedern. Gemeinsam wollen wir Licht in die Welt und zu den Menschen bringen, wenn wir mit unseren Händen an Türen klingeln und für Kinder in Not sammeln, um ihnen ein etwas besseres Leben zu ermöglichen.
Wir erbitten Gottes Segen für das neue Jahr, wenn wir mit unserer Kreide unsere Zeichen an die Türen und Häuser schreiben.
Mit dem Weihrauch tragen wir den Wohlgeruch, der auf Gott hinweist, in die Häuser und Wohnungen. Wenn wir unsere Gebete sprechen, so mögen sie zu Gott aufsteigen wie Weihrauch zum Himmel.
Quelle: Erzbistum Köln, Abteilung Jugendseelsorge