Es habe um Hilfe gerufen, berichtete der asiatische Nachrichtendienst Ucanews (Mittwoch). Innerhalb weniger Minuten sei es in dem fast nur von Christen bewohnten Viertel Essa Nagri - etwa "Jesusstadt" - zu wütenden Protesten Hunderter Christen gekommen. Die wütende Menge habe den mutmaßlichen Täter verprügelt.
In Essa Nagri leben nach Informationen von Ucanews mehr als 1000 christliche Familien weitgehend friedlich mit etwa 25 muslimischen Familien nebeneinander. Die Familie des mutmaßlichen Täters sei seit über 30 Jahren in Essa Nagri zu Hause. Die Hafenstadt Karachi ist die Hauptstadt der Provinz Sindh im mehrheitlich islamischen Pakistan.
Juristische Unterstützung angekündigt
Kashif Anthony von der Kommission für Frieden und Gerechtigkeit der Erzdiözese Karachi kündigten gegenüber Ucanews juristische Unterstützung der Familie des Mädchens an. Anthony betonte jedoch auch, die Kommission werde die Katholiken in Essa Nagri ermahnen, dass sie zwar ein Recht zu Protesten und Demonstrationen, nicht aber auf Gewalt und Selbstjustiz hätten.
In Karachi ist es in jüngerer Vergangenheit immer wieder zu gewaltsamen und sexuellen Übergriffen muslimischer Männer auf junge christliche Mädchen gekommen. Für Schlagzeilen sorgen vor allem die Entführungen junger Christinnen, die von den Männern zum Übertritt zum Islam und zur Hochzeit gezwungen werden.